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Qualitätspakt Lehre

"Innovation durch Partizipation"

GEW schaltet sich in Debatte um Qualitätspakt ein. Mit dem Qualitätspakt fördern Bund und Länder ausgewählte Projekte zur Verbesserung der Qualität der Lehre und der Studienbedingungen.

Foto: Alexander Paul Englert
Foto: Alexander Paul Englert

Am 3. Mai wird die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern nicht nur über die Zukunft des Hochschulpakts, sondern auch über die des Qualitätspakts Lehre entscheiden.

Zur Zukunft des Qualitätspakts Lehre hat die Bildungsgewerkschaft GEW ein Positionspapier vorgelegt. Tenor der Vorschläge unter der Überschrift „Innovation durch Partizipation“: Es ist richtig, den Hochschulen gezielte Anreize für Qualitätsverbesserungen und Innovationen in Lehre und Studium zu geben. Die Förderung muss aber in die Breite wirken, auf Beteiligung setzen und nachhaltige Strukturen mit dauerhaften Beschäftigungsverhältnissen aufbauen.

Der Qualitätspakt Lehre dürfe nicht auf Kosten des Ausbaus und der Sicherung der Qualität in der Fläche gehen, Konzepte, Strategien und Erfahrungen der Hochschulen müssten transparent gemacht werden und im Sinne der Übertragung erfolgreicher Maßnahmen in die Breite Kooperationen befördern, hatte die GEW bereits 2018 in ihrem Budenheimer Memorandum gemahnt.

In ihrem jüngsten Papier spricht sich die GEW darüber hinaus für eine “Balance von Verstetigung und Innovation in der Förderung der Lehre“ aus. Die Bildungsgewerkschaft betont, dass Lehre eine Daueraufgabe der Hochschulen sei, die aus Grundmitteln der Hochschule zu finanzieren und auf Dauerstellen erfüllt werden müsse. Eine verlässliche Dauerfinanzierung der Lehre könne aber um Programme zur Förderung von Innovationen in Lehre und Studium ergänzt werden – wenn die Programme nicht zu einer erneuten Befristung von Beschäftigungsverhältnissen führen.

Bei Vergabe von Mitteln aus den Programmen müssten Lehrende und Studierende auf Augenhöhe beteiligt werden, darüber hinaus auch Vertreterinnen und Vertreter der beruflichen Praxis, Arbeitgeber wie Gewerkschaften einbeziehen. Explizit spricht sich die GEW dafür aus, dass weiterhin Institutionen und Teams gefördert werden – eine Absage an den aktuell diskutierten Vorschlag, künftig Individuen zu fördern.

Auch zur Debatte um eine eigene Organisation zur Förderung der Lehre nimmt die GEW Stellung, äußert sich aber kritisch. Auf keinen Fall dürfe eine neue Organisation auf Kosten der Grundfinanzierung gehen oder die enge Verbindung von Lehre und Forschung gefährden. Gleichwohl betont die Bildungsgewerkschaft auch die Chancen einer solchen Institutionalisierung. Eine hochschulübergreifende Lehrorganisation könnte die an den Hochschulen etablierten Strukturen vernetzten und die Weiterqualifizierung der Beschäftigten über Netzwerke fördern. Entscheidend sei, so die GEW, dass die Organisation partizipatorisch verfasst und von Lehrenden und Studierenden gemeinsam getragen werde.