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Corona-KiTa-Studie

Infektionsfälle bleiben auf hohem Niveau

Die Infektionsfälle in Kindertageseinrichtungen haben sich auf hohem Niveau stabilisiert. Die GEW fordert: „Die Länder müssen endlich handeln: Auch in Kitas muss die Umsetzung von Infektions- und Arbeitsschutzmaßnahmen durchgesetzt werden.“

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Die Zahl der Verdachts- und Infektionsfälle in Kindertageseinrichtungen pendelt sich auf erhöhtem Niveau ein. Seit Ende September 2020 waren Covid-19-Infektionen bei Kindern unter sechs Jahren stark angestiegen, Mitte November zeichnete sich bei dieser Altersgruppe ein leichter Rückgang der Fallzahlen ab. Dies zeigen die ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten Daten der Gesundheitsämter, die für den aktuellen Quartalsbericht der interdisziplinären Corona-KiTa-Studie ausgewertet wurden.

„Es ist auf der Grundlage aktueller Entwicklungen zu befürchten, dass sich die Situation nicht so schnell entspannen wird.“ (Susanne Kuger)

Zugleich war zuletzt ein Anstieg der Gruppen- und Einrichtungsschließungen zu verzeichnen. Vom 2. bis 8. November 2020 waren 5,5 Prozent der für das KiTa-Register befragten Einrichtungen und 3,5 Prozent der befragten Tagespflegestellen von Schließungen betroffen. Die DJI-Projektleiterin der Corona-KiTa-Studie, Susanne Kuger, betonte: „Es ist auf der Grundlage aktueller Entwicklungen zu befürchten, dass sich die Situation nicht so schnell entspannen wird. Wichtig wird es vor allem sein, zu beobachten, wie sich die Pause um den Jahreswechsel auswirken wird.“

Personalprobleme nehmen zu

Ein weiteres Thema des zweiten Quartalsberichtes der Studie waren Personalengpässe: „Hatten im September mehr als 90 Prozent der Kitas keine Engpässe und konnten einen hohen Anteil ihres pädagogischen Personals auch unmittelbar am Kind einsetzen, so hat sich die Situation zuletzt verschlechtert. Rund 23 Prozent der Kitas melden mittlerweile Personalprobleme. Fielen in der Woche vom 5. bis 11. Oktober circa 25.000 Fachkräfte aus, waren es zwischen 2. und 8. November rund 37.500. Das entspricht einem Anstieg um die Hälfte innerhalb eines Monats“, erklärte Kuger.

Forderungen der GEW

„Kitaleitungen und Personal dürfen in der Krise nicht alleine gelassen werden und brauchen Unterstützung“, sagte der GEW-Kitaexperte Björn Köhler. „Kitas sind wichtig für Kinder und Familien – deswegen brauchen auch die Beschäftigten ausreichend Schutz vor Covid-19.“ Die Länder müssten endlich handeln, auch in Kitas müssten Infektions- und Arbeitsschutzmaßnahmen umgesetzt werden.

Jede Einrichtung braucht nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft passgenaue und wirksame Hygienepläne. Alle Kitaträger sollten Betriebsmediziner einsetzen, die Risikogruppen unter den Beschäftigten beraten und im Einzelfall von der Arbeit in der Kita freistellen. Die GEW schlägt darüber hinaus vor, freiwillige und kostenfreie Coronatests sowie eine Grippeschutzimpfung für die Beschäftigten anzubieten.

Für das KiTa-Register meldeten sich mittlerweile rund 13.000 Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen bundesweit an. Ziel ist es, Lösungen zu finden, wie die Kindertagesbetreuung gestaltet werden kann, um einen bestmöglichen Infektionsschutz zu gewährleisten. Die Auswertungen sind online abrufbar; jede Woche werden aktuelle Zahlen veröffentlicht.