Buchtipp
„Imperium EU - ArbeitsUnrecht, Krise, neue Gegenwehr“
In der Europäischen Union herrscht nach Ansicht des Autors Arbeitsunrecht: Selbst die offiziellen Niedrigstandards würden millionenfach und straflos verletzt, etwa beim Mindestlohn und durch kettenartiges Subunternehmertum.
Seit Jahren organisiert die Europäische Union (EU) bzw. die Europäische Kommission nach Ansicht des Publizisten Werber Rügemer systemisches Arbeitsunrecht, nicht nur in den Mitgliedsstaaten, sondern auch in den Anwärter-, assoziierten und Freihandels-Partnerländern. Dazu gehörten Millionen Wanderarbeiter in der Bau-, Logistik-, Krankenhaus-, Pflege-, Agrobusiness-, Fleisch- und Bordellindustrie. Der Autor schildert in „Imperium EU – ArbeitsUnrecht, Krise, neue Gegenwehr“ Akteure und Instrumente dieser Entwicklungen: Privatisierungen, Subventionen, Richtlinien, Migrations-Agenturen und Urteile des Europäischen Gerichtshofes (EUGH). Der zweite Teil des Buches versammelt Berichte über neue Formen der Gegenwehr, etwa aus Kroatien, Ungarn, Polen, Litauen, Spanien, Österreich, Nordmazedonien, Schweiz und Großbritannien vor dem Brexit.
Werner Rügemer: Imperium EU - ArbeitsUnrecht, Krise, neue Gegenwehr, Papyrossa Verlag Köln, Oktober 2020, 320 Seiten, 19,90 Euro.