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Stimmen zum 30. Gewerkschaftstag

„Ich fand die Debatten aufregend.“

Der „Austausch war toll“, „gemeinsam füreinander einstehen“, „Wir haben kritisch diskutiert“: Das sagen Teilnehmer*innen zum Gewerkschaftstag.

30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai in Berlin (Foto: Kay Herschelmann)

Unter dem Motto „Demokratie beginnt mit Bildung“ debattierten 432 Delegierte auf dem 30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin  über die Positionen der GEW zu bildungs- und tarifpolitischen Themen. Dabei blieb auch Raum, sich zu vernetzen und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Wir haben einige Stimmen eingefangen. Sie reichen von „Toll fand ich den Austausch“, über „Der Gewerkschaftstag war eine große Bereicherung“ bis hin zu kritischen Tönen wie „Gesellschaftspolitische Themen kamen meines Erachtens zu kurz.“

Caroline Lensing, Landesverband NRW, auf dem 30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin. (Foto: Kay Herschelmann)

Caroline Lensing, Landesverband NRW

Gymnasiallehrerin, stellvertretende Landesvorsitzende, seit 2000 in der GEW, dritter Gewerkschaftstag

„Ich bin beeindruckt von der Organisation des Gewerkschaftstags. Es hat ja nahezu alles reibungslos geklappt. Vor allem den Berlin-Abend fand ich sehr stimmungsvoll. Toll fand ich den Austausch. Mit der Jungen GEW und mit Studierenden habe ich schöne Gespräche geführt, auch über Bildungsgerechtigkeit. Das Thema liegt mir sehr am Herzen. Der GEW wünsche ich in den kommenden Jahren mehr Einfluss auf die politischen Prozesse.“

Jasmin Selma Turgay, Landesverband NRW, auf dem 30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin. (Foto: Kay Herschelmann)

Jasmin Selma Turgay Landesverband NRW

Grundschullehrerin, seit 2020 in der GEW, Personalrätin, erster Gewerkschaftstag 

„Der Gewerkschaftstag war eine große Bereicherung – wegen des politischen Austauschs, aber auch, weil ich in diesen Tagen persönlich gewachsen bin: Es ist ja schon eine Hürde, vor so vielen Leuten auf der Bühne zu stehen und zu sprechen. Das ist nicht einfach.

Ich habe mich auf dem Gewerkschaftstag sehr aufgehoben und sehr willkommen gefühlt. Und auch mit anderen verbunden. Gemeinsam füreinander einstehen – das steht bei der GEW wirklich im Vordergrund. 

Warum ich mich in der GEW engagiere? Ich empfinde es als meine Pflicht, meine Stimme einzusetzen, denn ich kann und darf das – viele Menschen weltweit hingegen können das nicht.“

Tugba Scherfner, Landesverband Berlin, auf dem 30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin. (Foto: Kay Herschelmann)

Tugba Scherfner, Landesverband Berlin

Lehrkraft Mathematik und Sonderpädagogik, seit 15 Jahren in der GEW, seit fünf Jahren aktiv als Frauensprecherin und Personalrätin, erster Gewerkschaftstag

„Dieser Gewerkschaftstag war beeindruckend. Den Austausch mit anderen Landesverbänden, aber auch mit den Leuten des eigenen Landesverbands fand ich super. Die Stimmung war richtig gut, es ist ein richtiges Miteinander hier. Die GEW hat den Gewerkschaftstag auch super organisiert, das war eine 10 von 10!

Für mich bedeuteten die vier Tage aber auch eine hohe Doppelbelastung. Ich hatte mein Kind dabei, bei der Kinderbetreuung hätte ich mir mehr Unterstützung gewünscht, auch nach Ende der Sitzungen, etwa für das Abendprogramm. Ich fand es auch schade, dass man nicht mehr Kinder gesehen hat, diese nicht so sichtbar waren.“

Norman Klein, Landesverband Saarland, auf dem 30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin. (Foto: Kay Herschelmann)

Norman Klein, Landesverband Saarland

Sozialarbeiter, seit vier Jahren in der GEW, Bundesausschuss Queer, erster Gewerkschaftstag 

„Ich fand die Debatten aufregend. In Vieles musste ich mich erst reinarbeiten, auch in die Strukturen. Aber die anderen halfen mir dabei sehr, ich bekam Vieles gut erklärt. 

Zwei Dinge finde ich aber schade: Die Wahlen haben sich so in die Länge gezogen. Dadurch sind andere inhaltlich und politisch wichtige Anträge leider hinten runtergefallen. 

Zweitens fand ich schade, dass unser Antrag nach mehr Sichtbarkeit queerer GEW-Mitglieder nicht ausreichend Stimmen bekam. Deswegen kann ich nur teilweise unterstreichen, dass sich die GEW stärker Richtung divers entwickelt.“

Jonny Jacob-Minke, Landesverband Saarland, auf dem 30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin. (Foto: Kay Herschelmann)

Jonny Jacob-Minke, Landesverband Saarland

Studierender der Sozialen Arbeit, seit drei Jahren GEW-Mitglied, erster Gewerkschaftstag

„Ich freue mich, dass ich hier sehr viele neue Mitstreiter*innen für meine Themen Hochschulpolitik und Gleichstellung gefunden habe. Die Menschen sind ja sehr kontaktfreudig.

Die Delegierten haben ein wichtiges Zeichen für Menschen mit Behinderung gesetzt. Sie haben den gemeinsam mit der Jungen GEW entwickelten Antrag angenommen, dass Beschäftigte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen mehr Arbeitnehmer*innen-Rechte bekommen – die haben sie bislang nämlich nicht.

Einen Affront finde ich, dass wir der queeren Szene nicht mehr Mandate gegeben haben. Gleichheit bedeutet, Menschen gleichzustellen, nicht, sie gleich zu behandeln.“

Fabian Wolff, Landesverband Sachsen, auf dem 30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin. (Foto: Kay Herschelmann)

Fabian Wolff, Landesverband Sachsen

Gymnasiallehrer, Bezirksvorstand Leipzig, seit 15 Jahren GEW-Mitglied, dritter Gewerkschaftstag

„Der Austausch mit anderen Landesverbänden war beeindruckend. Es war auch toll, mal aus der sächsischen Blase rauszukommen. 

Wir haben kritisch diskutiert, sind aber immer fair geblieben, das war, finde ich, nicht immer so auf den früheren Gewerkschaftstagen. Eine Kluft zwischen den Landesverbänden Ost und West sehe ich nicht – eher zwischen den großen und den kleinen Landesverbänden. 

Ich bin mit meiner Tochter auf den Gewerkschaftstag gekommen, sie ist drei Jahre alt, und alle haben freundlich auf sie reagiert. Niemand war genervt.“

Jörg Götz-Hege, Landesverband Baden-Württemberg, auf dem 30. Gewerkschaftstag der GEW vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin. (Foto: Kay Herschelmann)

Jörg Götz-Hege, Landesverband Baden-Württemberg

Sonderschullehrer, pensioniert, Gast-Delegierter, seit 1979 in der GEW, dritter Gewerkschaftstag

„Die Stimmung beim Gewerkschaftstag würde ich so zusammenfassen: gemeinsam und solidarisch. Was mich auch sehr freut: Die GEW ist jünger geworden. Ich sehe ein noch stärkeres Zusammenwachsen, habe auch sehr gute Gespräche mit Delegierten aus Sachsen geführt, etwa zum Thema AfD.

Allerdings finde ich, dass sich die GEW zu viel mit sich selbst beschäftigt. Gesellschaftspolitische Themen kamen meines Erachtens zu kurz.“