Zum Inhalt springen

Homeschooling-Trend: GEW warnt vor fehlenden sozialen Erfahrungen

Trotz Schulpflicht gibt es Schätzungen zufolge in Deutschland rund 1.000 Kinder, die zu Hause unterrichtet werden. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt". GEW-Schulexpertin Ilka Hoffmann betont in dem Artikel: "Die Schule ist für Kinder und Jugendliche mehr als eine Lernanstalt." Sie sieht vor allem den fehlenden Klassenverband kritisch.

In Deutschland herrscht Schulpflicht. Wer seine Kinder nicht zur Schule schickt, muss mit Stafverfolgung, Bußgeldern oder sogar dem Entzug des Sorgerechts rechnen. Warum Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schickten, habe unterschiedliche Gründe, heißt es in dem "Welt"-Bericht: "Manche Kinder kommen mit dem Druck im Unterricht nicht klar. Andere finden neben dem strikten Pensum und dem durchgetakteten Schulalltag keine Zeit mehr für die Dinge, die sie wirklich interessieren." 

Die Leiterin des GEW Organisationsbereiches Schule, Ilka Hoffmann, hält dies trotz Verständnis für die Sorgen von Eltern jedoch für problematisch. Schule sei "auch ein sozialer Erfahrungsraum, der die Möglichkeit bietet, mit Gleichaltrigen aus verschiedenen sozialen Hintergründen und Kulturen zusammenzukommen", sagt sie. In der Schule setzten Kinder sich zudem zum ersten Mal mit gesellschaftlichen Anforderungen auseinander.

Sorgen bereiten der Schulexpertin vor allem die Eltern, die aus religiösen Gründen ihre Kinder von der Schule nehmen. Hoffmann zufolge gibt es übrigens längst ausreichend Alternativen zur staatlichen Schule - etwa Privatschulen kirchlicher Träger, Schulen mit Waldorf- oder Montessori-Konzept, internationale Einrichtungen oder Freie Schulen.