Deutschlands Hochschulen sind weiter unterfinanziert. Zwar stehen mehr Mittel als noch vor zehn Jahren zur Verfügung, gemessen an der steigenden Zahl der Studierenden ist das aber immer noch zu wenig, wie eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt.
Die laufenden Grundmittel etwa für Personal, Verwaltung oder Gebäude beliefen sich 2013 auf 18,3 Milliarden Euro und stiegen damit seit 2004 bundesweit betrachtet um 29 Prozent. Die Zuwächse waren in den einzelnen Ländern unterschiedlich: Am größten waren sie in Hamburg (+85 Prozent), Baden-Württemberg (+51 Prozent) und Hessen (+50 Prozent), am geringsten in Sachsen (+6 Prozent), Thüringen (+18 Prozent) und Bremen (+19 Prozent). Das einzige Land, das weniger für seine Hochschulen ausgab, war Berlin mit einem Minus von 9 Prozent.
Da die Studierendenschaft in zehn Jahren jedoch um 28 Prozent gestiegen ist, wuchsen die Ausgaben pro Student nur um 1 Prozent. Das entspricht im Durchschnitt der Länder einem Plus von 55 Euro auf 7.323 Euro im Jahr 2013. In Baden-Württemberg, Berlin, NRW, dem Saarland und Schleswig-Holstein wurde sogar weniger Geld pro Studierendem ausgegeben als zehn Jahre zuvor. Berücksichtigt man Inflation und höhere Personalkosten, sanken die Hochschulausgaben pro Student im Schnitt sogar um 12 Prozent. Nur in Brandenburg, Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz wurde real mehr ausgegeben als 2004.