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Hilfe für Opfer rechter Gewalt

Die hessische Beratungsstelle "response" unterstützt Menschen nach einem rassistischen Angriff. Das Team kommt mit der Arbeit kaum hinterher. Auch bundesweit gilt: Der Bedarf ist größer als die Kapazitäten der Beratungsstellen.

Für jeden neuen Überfall auf Jugendliche anderer Hautfarbe oder einen Flüchtling pikst das Team von „response“ eine rote Stecknadel in die Landkarte. Foto: Maria Obermaier

Für das erste Halbjahr haben die Mitarbeiter in Hessen fast 70 Fälle rechter Gewalt dokumentiert, darunter Brandanschläge und Schüsse auf Flüchtlingsunterkünfte. Für die kann es dramatische Folgen haben. „Wir haben es teilweise mit schwer traumatisierten Menschen zu tun“, sagt die Psychologin Miriam Modalal vom Beratungsteam. Jede Woche gehen bei „response“ drei bis fünf neue Anfragen ein. 

Bei der Beratungsstelle finden Opfer professionelle Hilfe. Das Team besteht aus drei festen Mitarbeitern, hinzu kommen Honorarkräfte. Die Fachleute sprechen sechs Sprachen, darunter Arabisch und Farsi, bei Bedarf wird ein Dolmetscher hinzugezogen. Sie begleiten die Opfer zur Polizei oder zum Gericht, vermitteln einen Anwalt, bieten rechtliche Beratung und psychosoziale Unterstützung.

Bundesweit ist ein dramatischer Anstieg von Angriffen auf Flüchtlinge und Menschen anderer Herkunft festzustellen. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) haben sich etwa die Attacken auf Flüchtlingsheime 2015 im Vergleich zum Vorjahr verfünffacht. Im ersten Quartal 2016 zählte die Behörde rund 350 Angriffe auf Asylsuchende und deren Unterkünfte. Und das sind nur die offiziellen Angaben. Die Amadeu Antonio Stiftung dokumentiert fast doppelt so viele Vorfälle.

Die komplette Reportage von Kathrin Hedtke ist in der Septemberausgabe der "E&W" abgedruckt.