Angesichts der aktuellen Marktsituation in Deutschland könnten sich soziale Berufe laut Thielemann nur in zwei Richtungen entwickeln: Ihre Bezahlung verschlechtert sich im Vergleich zum produzieren Gewerbe weiterhin, oder personenbezogene Dienstleistungen wie Pflege und Erziehung werden für Privatpersonen immer teurer und schließlich für die meisten unerschwinglich.
Die fehlende gesellschaftliche Anerkennung sei dabei nicht das Problem, sondern die neoliberale Marktentwicklung auf Kosten der sozialen Marktwirtschaft. Wenn es nicht gelänge, den Markt zugunsten des sozialen Sektors zu (re-)regulieren und die Ressourcen umzuverteilen, würden Erziehung und Pflege zum unerschwinglichen Luxus, mahnt Thielemann.
Deshalb: Die Argumente der angeblich leeren Kommunalkassen und des bedrohten Tarifgefüges werden wir nicht weiter als Blockademittel gegen die notwendige Aufwertung sozialer Berufe akzeptieren. Mit einer gemeinsamen Anstrengung von Bund und Sozialverbänden ist eine Aufwertung möglich, in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes!