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Internationale Wochen gegen Rassismus 2022

Haltung zeigen!

Die GEW ruft zur Beteiligung an den UN-Wochen gegen Rassismus vom 14. bis 27. März auf. Auch in Pandemie-Zeiten gibt es viele Anlässe und Ideen, um aktiv zu werden gegen menschen- und demokratiefeindliche Hetze – für eine solidarische Gesellschaft.

Im Zuge der Corona-Pandemie haben soziale Ungleichheiten, Diskriminierungen, Alltagsrassismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und rechte Gewalt deutlich zugenommen. Verschwörungserzählungen haben Hochkonjunktur. Sie transportieren antisemitische sowie antidemokratische Einstellungen und verbreiten sich rasant – vor allem in sozialen Medien und via Messenger, aber auch auf Schulhöfen, im privaten Umfeld oder am Arbeitsplatz. Damit einhergehende Radikalisierungsprozesse sind bei Protesten gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen aktuell bundesweit beobachtbar und werden von extrem Rechten angeheizt.

Haltung zeigen und aktiv werden gegen rechte Hetze

Grund genug, um in Bildungseinrichtungen, GEW-Arbeitskreisen oder Bündnissen aktiv zu werden gegen menschen- sowie demokratiefeindliche Hetze – für eine offene und solidarische Gesellschaft. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus bieten unter dem diesjährigen Motto ‚Haltung zeigen‘ einen guten Rahmen für gemeinsame Aktionen sowie eine intensivere Auseinandersetzung mit Verschwörungsnarrativen und reaktionären Tendenzen. Die GEW unterstützt die Aktionswochen, gibt Anregungen zur Mitgestaltung und informiert über einschlägige Angebote.

Demokratie braucht eine starke Brandmauer

Gerade in Krisenzeiten – wenngleich Belastungen im Privat- und Berufsleben groß sind – ist es wichtig, Haltung zu zeigen und sich nicht einschüchtern oder spalten zu lassen. Dazu gehört, auf abwertende Äußerungen, Holocaustrelativierungen und Gewaltvorfälle zu reagieren sowie Angriffen auf demokratische Institutionen und deren Vertreterinnen und Vertreter entschieden entgegen zu treten.

Von Diskriminierungen und rechter Gewalt Betroffene brauchen solidarische Unterstützung und die Demokratie braucht eine starke Brandmauer. Die GEW ist ‚Aktiv gegen Rechts‘ und ermutigt ihre Mitglieder, sich in der Bildungsarbeit sowie darüber hinaus entsprechend zu engagieren.

Kreative Ideen für virtuelle Formate

Bei der Planung von Aktionen und Veranstaltungen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt – auch in Pandemie-Zeiten ist vieles möglich. Ob digitale Lesungen, Filmvorführungen oder virtuelle Ausstellungsbesuche mit anschließenden Gesprächen, Projekttage und Workshops oder Online-Demonstrationen. Es gibt diverse Formate, um über Grundrechte und Fake News aufzuklären, sich mit Ursachen und Erscheinungsformen von Rassismus auseinanderzusetzen, in Debatten einzumischen sowie Engagement für Demokratie und Menschenrechte sichtbar zu machen. Dies gilt gewiss nicht nur für den Aktionszeitraum der Internationalen Woche vom 14. bis 27. März.

Tipps für Aktionen und Veranstaltungen

Die Stiftung der Internationalen Wochen gegen Rassismus stellt verschiedene Materialien zur Verfügung – wie etwa mehrsprachige Infoflyer oder Postkarten und Plakate sowie „IMPULSE “ mit Ideen und Anregungen zur Beteiligung an den Aktionswochen.

Ebenso empfiehlt sie Aktionen via Social Media unter Nutzung einschlägiger Hashtags wie #IWgR oder #IWgR2, #Internationale­Wochen­gegen­Rassismus oder #HaltungZeigen und gibt einige Tipps zur Veranstaltungsplanung und Öffentlichkeitsarbeit. Veranstaltungen werden über einen zentralen Online-Veranstaltungskalender einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.

Diesjähriger Botschafter der Aktionswochen ist der Verein Eintracht Frankfurt e.V., der zusammen mit weiteren Sportverbänden auch erstmalig zu einem Aktionstag #BewegtGegenRassismus am 27. März 2022 – inklusive Fotoaktion – aufruft.

Neben Städten und Kommunen, Vereinen sowie prominenten Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Branchen beteiligen sich auch der DGB, das Netzwerk Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage sowie die Initiative „Aufstehen gegen Rassismus“ in lokalen Gruppen und Bündnissen an den Aktionswochen. Es lohnt also, nach Kooperationspartner*innen vor Ort Ausschau zu halten und z.B. für Demonstrationen am Samstag, 19. März, dem diesjährigen „Internationalen Aktionstag gegen Rassismus“ (#WorldAgainstRacism), Flugblätter, Sticker und/oder Plakate mit ‚Aktiv gegen Rechts‘-Motiven im GEW-Shop zu bestellen.

Die GEW lädt zu folgenden (Online-)Veranstaltungen ein:

Der GEW-Hauptvorstand lädt zu einer Online-Veranstaltung am 22. März ein, bei der die preisgekrönte Webdokumentation „Gegen uns. Betroffene im Gespräch über rechte Gewalt nach 1990 und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft“ und das vom RAA Sachsen e. V. passend dazu entwickelte Methodenheft für politische Bildnerinnen, Bildner und Lehrpersonen vorgestellt werden. Die Veranstaltung wird Auftakt einer umfangreicheren Online-Reihe mit dem Titel ,Kontinuitäten und Konjunkturen rechter Ideologie und Gewalt‘ sein.

Das gemeinnützige Bildungswerk lea der GEW Hessen bietet ab Mitte Februar eine Reihe von Fortbildungen mit dem Fokus „Bildung für Demokratie und Menschenrechte“ an. Informationen zur Reihe und den einzelnen Veranstaltungsangeboten inklusive Anmeldemodalitäten gibt es hier.

Alternativ zu öffentlichen Veranstaltungen können auch (digitale) Treffen in kleineren Arbeits- und Lerngruppen organisiert werden, um bestimmte Themen zu diskutieren oder zu vertiefen.

Zur Auseinandersetzung mit aktuellen Verschwörungserzählungen rund um Corona weist die GEW auf Tipps für die pädagogische Arbeit und Materialien der Amadeu Antonio Stiftung hin, z.B. die Handreichungen „Wissen, was wirklich gespielt wird...“ (2020) und „Entschwörung konkret. Wieviel Geschlecht steckt in Verschwörungsideologien? (2021), sowie die Broschüre Abstand halten gegen rechts!“ vom Kulturbüro Sachsen e.V. – mit Anregungen für die Zivilgesellschaft im Umgang mit extremen Rechten.

Fachliche Expertisen, Beratung und Qualifizierung in den Bereichen Demokratiebildung und Rechtsextremismusprävention bieten die sowohl thematisch ausgerichteten als auch zielgruppenorientierten Kompetenzzentren und -netzwerke sowie die Landes-Demokratiezentren, die im Rahmen des Bundesprogramms ‚Demokratie leben!‘ gefördert werden.

Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt gibt es - zum Teil mehrsprachig hier.

Für die pädagogische Auseinandersetzung mit Rassismus(kritik) und spezifischen Formen wie Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus oder Antiziganismus empfiehlt die GEW Handreichungen, Literatur und Materialien zur rassismuskritischen Bildungsarbeit.

Ferner gibt es zahlreiche digitale Angebote zur Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen (siehe GEW: „Digital gedenken“ oder auch bpb: Vernetztes Erinnern“). Die Bundeszentrale für politische Bildung hat viele weitere hilfreiche Materialien und Publikationen veröffentlicht, wie etwa „Zum Umgang mit Rechtspopulismus in der Institution Schule“ oder zu den Themen „(Anti)Rassismus“ und „Verschwörungstheorien“.

Die Vielfalt-Mediathek vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. umfasst außerdem eine einzigartige Sammlung von Bildungsmaterialien zu verschiedenen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie zu Themen wie Flucht und Asyl, Hate Speech oder Radikalisierungsprävention.

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