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Guter Einstieg in die Berliner Streik- und Aktionswoche

Mehr als 600 Lehrkräfte aus über 80 Schulen haben sich gestern am ersten Tag der Streik- und Aktionswoche am Warnstreik beteiligt. Zuvor hatte die GEW Berlin den Senat mehrfach zu Tarifverhandlungen über die Eingruppierung angestellter Lehrkräfte und zu alternsgerechten Arbeitsbedingungenaufgefordert.

Nachdem am Montag die Oberschulen bestreikt wurden, sind am heutigen Dienstag nun schwerpunktmäßig Lehrkräfte an Grundschulen zum Streik aufgerufen – ein Tag mit zentralen Vergleichsarbeiten in den dritten Klassen (Vera 3). Es haben sich mehr als 500 Teilnehmende auf dem zentralen Kundgebungsort auf dem Molkenmarkt eingefunden. Über 60 Schulen sind heute von den Streikmaßnahmen betroffen. Als Gäste sprachen der GEW-Bundesvorsitzende Ulrich Thöne und Gordon Ørskov Madsen, Vertreter der dänischen Gewerkschaft DLF, die ausgesperrte Lehrkräfte in ihrem Land vertritt.

Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW Berlin, erklärte: „Wir haben diese Streik- und Aktionswoche unter das Motto „Gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen in der Berliner Schule“ gestellt. Wir beziehen alle am Schulleben Beteiligten ein. Dazu gehören insbesondere auch verbeamtete Lehrkräfte. Diese können sich am Nachmittag auf dem Molkenmarkt versammeln. Auch Eltern und Schülerinnen und Schüler können dort ihre Solidarität bekunden. Für Donnerstagnachmittag rufen wir die Erzieher/-innen zu einer Kundgebung zum Streikcamp auf.“

Einkommensunterschiede zwischen angestellten und verbeamteten Lehrkräften beseitigen

Die GEW Berlin fordert tarifliche Eingruppierungsregelungen für angestellte Lehrkräfte, durch welche auch die Einkommensunterschiede zwischen angestellten und verbeamteten Lehrkräften beseitigt werden können, und tarifliche Regelungen zu altersgerechten Arbeitsbedingungen, die eine Gesunderhaltung der Lehrkräfte bis ins Alter ermöglichen.

Mit den Aktionen in Berlin und anderen Bundesländern setzt die GEW ihren Kampf für eine tarifliche Lehrkräfte-Entgeltordnung (L-EGO) fort, die in der Tarifrunde im März erneut am Widerstand der TdL gescheitert war. Nun erhöht die GEW den Druck auf die politisch Verantwortlichen in den einzelnen Bundesländern. Die Politiker aller Parteien preisen zwar in Wahlprogrammen und Reden gerne die Tarifautonomie an, in ihrer Funktion als Arbeitgeber verweigern sie den Beschäftigten dann jedoch das fundamentale Grundrecht auf einen Tarifvertrag. Sie gruppieren weiterhin die angestellten Lehrkräfte durch einseitige Richtlinien und Erlasse nach Gutsherrenart ein.

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