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Gute Schule braucht Zeit

Gute und geschlechtergerechte Arbeit braucht gute und geschlechtergerechte Arbeitsbedingungen. In der Debatte um Arbeitszeit und -belastungen fordert die GEW Berlin, langfristig die Pflichtstundenzahl für alle Lehrkräfte auf 21 zu reduzieren.

Die Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der GEW Berlin, Heike Zeisig, hat beim GEW-Workshop „Keine Zeit! Pädagogische Arbeit im Uhrzeigersinn“ Mitte Januar in Fulda auch tarifpolitische Vorhaben vorgestellt. Seit 2003 werden in Berlin Lehrkräfte nicht mehr verbeamtet. Seither stieg die Zahl der tarifbeschäftigten Lehrkräfte stark, und die GEW entwickelte eine tarifpolitische Strategie. Darin geht es sowohl um gleiches Geld für gleichwertige Arbeit als auch um Maßnahmen zur Senkung der Arbeitsbelastungen und alternsgerechte Arbeitsbedingungen.

Die AG Arbeitsverkürzung und Reduzierung der Arbeitsbelastung entwickelte dazu Positionen, die Landesdelegiertenversammlung fasste Beschlüsse. Eine Kernforderung an die Senatsverwaltung lautet, den Schulen zusätzliche Stundendeputate zur Verfügung zu stellen und die Pflichtstundenzahl zu reduzieren. Auch die Relation von Schülerinnen und Schülern zu Lehrkräften und Fachkräften steht auf der Agenda.

Vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels an Schulen ist der landesverbandsübergreifende Austausch dringender denn je, um die Politik der Landesregierungen zu vergleichen und gewerkschaftliche Handlungsstrategien zu entwickeln. Dank der Arbeitszeitstudie der GEW Niedersachen verfügt die GEW über empirisches Material für ihre politische Arbeit. Frauenpolitisch ist dabei die hohe Arbeitsbelastung der Teilzeitkräfte relevant. Die Workshop-Teilnehmerinnen bekräftigten ihre Forderung, dass über den Teilzeitanteil hinaus die Unterrichtsverpflichtung gesenkt werden müsse, um weitere Aufgaben nicht unbezahlt zu erledigen. Außerdem müssten Lehrkräfte von Verwaltungstätigkeiten entlastet werden.