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Fachkräftemangel

Gute Erfahrungen mit Quereinstieg in Kitas

Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger können das Problem des Fachkräftemangels in Kitas nicht lösen, aber mildern. Die bisherigen Erfahrungen seien oft gut, zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie des Deutschen Jugendinstituts.

Durch die Einstellung von Quereinsteigerinnen und -einsteigern wird das fachliche Niveau in Kindertageseinrichtungen voraussichtlich nicht abgesenkt. Quereinsteigende könnten das Problem des Fachkräftemangels in Kitas zwar nicht lösen, aber helfen, es zu mildern, bilanziert eine von der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) geförderte Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Die Erfahrungen mit Berufsumsteigerinnen und -umsteigern seien oft gut. Lehrkräfte in der theoretischen Ausbildung erleben sie als „sehr reflektiert und engagiert“, in der betrieblichen Praxis gelten sie als „strukturiert, zielorientiert und belastbar“.

Die DJI-Expertinnen stützen ihre Einschätzung auf Interviews und Gruppendiskussionen mit Quereinsteigenden, Leitungen von Betreuungseinrichtungen und schulischen Lehrkräften. Generell halten sie es für nötig, dass sich die Arbeitsagentur, die ausbildenden Schulen und die Einrichtungen, in denen Quereinsteigende arbeiten sollen, auf gemeinsame Anforderungen an Bewerberinnen und Bewerber verständigten. Um diese erfolgreich ausbilden und einsetzen zu können, müssten sich Kitas organisatorisch weiterentwickeln. Entscheidend sei auch, dass Quereinsteigende bereits praktische Berührungspunkte mit ihrem neuen Berufsfeld hatten - bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr, einem Praktikums, in früheren Jobs oder im Privaten. 

Das DJI rechnet damit, dass bis 2025 mindestens 310.000 zusätzliche pädagogische Fachkräfte in Kitas gebraucht werden. Bei der Kinderbetreuung sind aber praktisch nur Quereinstiege möglich, die über eine Fachausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher führen.