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Große Rentenlücke zwischen Frauen und Männern

Die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern ist einer neuen Studie zufolge noch größer als der Lohnrückstand. Als gesetzliche Altersrente erhielten Frauen 2014 durchschnittlich 618 Euro, Männer 1.037 Euro - eine Differenz von mehr als 40 Prozent.

Die anlässlich des Equal Pay Day am 18. März veröffentlichte Analyse der Hans-Böckler-Stiftung zitiert Berechnungen der Rentenexpertin Brigitte Loose, denen zufolge der sogenannte Gender Pension Gap 2011 bei 57 Prozent lag. Im Osten, wo Frauen traditionell häufiger berufstätig sind, war die Kluft mit 35 Prozent deutlich kleiner als im Westen mit 61 Prozent. 2014 erhielten Frauen als gesetzliche Altersrente durchschnittlich 618 Euro, Männer 1.037 Euro. Das entspricht einer Differenz von über 40 Prozent.

Erheblich zurück liegen die Frauen bei der betrieblichen Altersvorsorge: 2011 bezogen 25 Prozent der männlichen und sechs Prozent der weiblichen Ruheständler eine Betriebsrente der Privatwirtschaft. Die Zahlungen waren mit 574 Euro bei den Männern im Schnitt fast dreimal so hoch wie bei den Frauen. Entsprechend sind Frauen etwas häufiger als Männer auf Grundsicherung im Alter angewiesen. 2014 waren 314.000 oder 3,2 Prozent der Frauen über 64 und 201.000 oder 2,7 Prozent der Männer betroffen.

Der 1966 in den USA ins Leben gerufene Equal Pay Day (EPD) ist der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. In Deutschland wurde er erstmals 2008 durchgeführt, um auf die Lohnlücke aufmerksam zu machen. Nach Angaben der Hans-Böckler-Stiftung ist der Lohnrückstand von Frauen in Deutschland mit konstant 22 Prozent im europäischen Vergleich sehr groß.