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Goethe, wie geht’s?

Am 14. Juli haben die Tarifverhandlungen der GEW mit dem Goethe-Institut begonnen. Bildungsgewerkschaft und Beschäftigte sind sich einig, dass die Arbeitsbedingungen an dem renommierten Kulturinstitut dringend verbessert werden müssen. Mit einer Fotoaktion unterstreichen die Betroffenen ihre Forderungen.

Fotos: Oliver Brüchert, Susanne Hemmerling und Kolleg/innen des Goethe-Instituts mit freundlicher Genehmigung

Das Goethe-Institut nimmt für sich in Anspruch, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Inhaltlich stimmen die Beschäftigten dem auch überwiegend zu. Sie sehen sich jedoch einer zunehmenden Arbeitsverdichtung und enormem Zeitdruck ausgesetzt. Durch die Ausweitung atypischer und prekärer Beschäftigung gibt es kaum noch sichere Berufsperspektiven. Viele Tätigkeiten werden nicht den aktuellen Anforderungen und verlangten Qualifikationen entsprechend bezahlt. Attraktiv ist anders.

Mit der GEW geht’s besser!

Die GEW will Verbesserungen: Gute Arbeit, wie sie die Beschäftigten des Goethe-Instituts leisten, braucht auch gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung. Das ist das Ziel der aktuellen Tarifverhandlungen. Die Goethe-Beschäftigten unterstützen die Ziele und Forderungen der GEW und wünschen sich einen guten Tarifabschluss. Sie sind aktiv dabei, den gemeinsamen Forderungen Ausdruck zu verleihen – Aktionsbilder sind hier zu sehen.

Macht mit und schickt eure Fotos zur Veröffentlichung auf dieser Seite an . GEW-Mitglieder können dort auch die verwendeten Schilder, Plakate und Masken bestellen.

Hintergrund

Am 14. Juli haben die Verhandlungen zu den Tarifverträgen der GEW mit dem Goethe-Institut begonnen. Diese Tarifverträge nehmen das Tarifrecht des Bundes (TVöD) in Bezug, enthalten aber auch abweichende und ergänzende Regelungen, die insbesondere die Eingruppierung der Beschäftigten in eine bestimmte Entgeltgruppe und die Arbeitszeit von Lehrkräften betreffen. Da diese über mehrere Tarifverträge verteilten Regelungen an vielen Stellen nicht mehr aktuell sind, fordert die GEW eine umfassende Überarbeitung, die den veränderten Aufgaben und Anforderungen gerecht wird. Zudem sollen die Tätigkeitsmerkmale in den verschiedenen Tarifverträgen (Eigenmittelbereich, Öffentliche Mittel Bereich) vereinheitlicht werden. Das Prinzip muss lauten: Gleiche Arbeit, gleiche Bezahlung am gesamten Goethe-Institut.

Die zweite zentrale Forderung betrifft die Arbeitszeit der Lehrkräfte. Durch den Einsatz neuer Techniken wie elektronischer Whiteboards und der Lernplattform „Moodle“ hat sich der Zeitaufwand zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts erhöht. Die GEW fordert, dass dies durch eine Reduktion der wöchentlichen Pflichtstunden kompensiert wird.

Bessere Bedingungen auch für Freie Mitarbeiter/innen

Schließlich mahnt die GEW-Tarifkommission in ihren Forderungen noch einmal an, dass das Goethe-Institut endlich in Verhandlungen zu den Beschäftigungsbedingungen der Freien Mitarbeiter/innen eintreten soll. An den Goethe-Instituten arbeiten hunderte Honorarlehrkräfte mit einem viel zu niedrigen Einkommen und ohne sichere Berufsperspektive. Die GEW strebt deshalb tarifliche Vereinbarungen zu den Honoraren an, die auch eine Beteiligung des Arbeitgebers an der Sozialversicherung sowie eine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und einen Bestandsschutz umfassen sollen.

Anlässlich des Auftakts zu den Tarifverhandlungen hat eine Delegation der Freien Mitarbeiter/innen 450 Unterschriften übergeben, die diese Forderung unterstützen.