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Gewerkschafterinnen-Kämpfe nach der Wende

Die Geschichte des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) nach 1990 wurde entscheidend von der Wiedervereinigung geprägt: Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern strömten in die West-Gewerkschaften. Doch ihre Erwartung, der DGB könne etwas gegen die wachsende Arbeitslosigkeit unternehmen, wurde nicht erfüllt. Als Folge ging ein Großteil des Zuwachses wieder verloren, und die Gewerkschaften gerieten in eine Krise, die erst durch Fusionen zu Großgewerkschaften aufgelöst werden konnte.

Nachdem sich die Frauen in den Vorständen der DGB-Gewerkschaften anfänglich vor allem um die strukturellen Folgen der Wiedervereinigung gekümmert hatten, standen später Themen wie Gleichstellung, Frauenquote, Frauen in die Aufsichtsräte, aber auch Kinderbetreuung und Mindestlohn im Mittelpunkt. Sibylle Plogstedt beleuchtet die Kämpfe der Gewerkschafterinnen anhand von Biografien, internen Protokollen und Interviews. Das Ergebnis ist eine spannende Sozialgeschichte der Frauen nach der Wiedervereinigung und des Anteils, den die Gewerkschafterinnen daran hatten.