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GEW will sich gegen Lehrkräftemangel wehren

In vielen Bundesländern gibt es zu wenige Lehrkräfte. Auf dieses Thema wird die GEW in den nächsten vier Jahren einen Fokus legen und auf die Politik einwirken, um deutlich mehr Lehrerinnen und Lehrer einzustellen.

Auf dem Gewerkschaftstag stimmten die Delegierten für einen Antrag zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels. Darin wehrt sich die GEW entschieden gegen die Reduzierung von Lehrerstellen und macht sich stattdessen für deren Ausbau stark. "Der Gewerkschaftstag fordert die Kultusministerkonferenz und die Landesregierungen auf, die Verantwortung für die Sicherung des Lehrkräftebedarfs konsequent wahrzunehmen", heißt es in dem Beschluss. Der Lehrkräftemangel verschlimmere die Situation an den Schulen: Die Arbeitsbelastung steige, die Qualität des Unterrichts leide. Kinder und Jugendliche bekämen oft nicht mehr die Bildungschancen, die ihnen zustehen. Soziale Ungerechtigkeiten könnten sich so noch verschlimmern. "Die GEW fordert die politisch Verantwortlichen auf, ausreichend Ressourcen bereit zu stellen (...), dass in allen Regionen sowohl gleichwertige Bildungschancen als auch gleichwertige Arbeitsbedingungen gewährleistet werden", fasst der Beschluss die Zielsetzung der GEW zusammen.

Verlässliche Personalpolitik betreiben

Sachsen-Anhalt ist eines der Bundesländer, in dem besonders viele Stellen unbesetzt sind. "In diesem Schuljahr fehlen uns 1.000 Lehrkräfte", berichtete die Landesvorsitzende Eva Gerth. "Studienplätze  sind in den letzten Jahren in vielen Bundesländern Opfer von Kürzungspolitik geworden. Jetzt haben wir ein richtiges Problem. Die Länder müssen in Zukunft eine verlässliche Personalpolitik betreiben."

Deswegen fordert die GEW, dass mithilfe von Prognosen zu Schülerzahlen der Bedarf an Lehrkräften vorab berechnet und so der Lehrkräftemangel behoben wird. Ganztag, Inklusion, Integration von geflüchteten Schülerinnen und Schülern sowie Digitalisierung erforderten zusätzliches Personal und müssten in die Planung einbezogen werden.

Auch in Baden-Württemberg gibt es ein großes Personalloch. Der Delegierte Stefan Bauer ist damit in seiner Arbeit als Personalrat konfrontiert: "Es gibt einfach viel zu wenig Bewerberinnen und Bewerber. Gerade im ländlichen Raum, an Grundschulen und für Vorbereitungsklassen für Geflüchtete haben wir zu wenig Lehrkräfte." Deshalb müsse der Beruf attraktiver werden – durch geringere Unterrichtsverpflichtung und bessere Bezahlung.

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