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Tag der Arbeit: „Solidarität ist Zukunft“

GEW will Bildungsoffensive

Am „Tag der Arbeit“ haben der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Mitgliedsgewerkschaften viele Kundgebungen vor Ort veranstaltet und einen Livestream im Netz angeboten. GEW-Vorsitzende Marlis Tepe forderte eine „Bildungsoffensive“.

Am Tag der Arbeit 2021 gab es nicht nur Kundgebungen vor Ort, sondern auch einen Livestream in Netz.

„Deutschland braucht eine Bildungsoffensive“, verlangte Tepe während ihrer Rede am 1. Mai auf der Bürgerweide in Bremen. Der „Tag der Arbeit“ stand unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“. „Die Corona-Krise hat für altbekannte Probleme im Bildungsbereich wie ein Brandbeschleuniger gewirkt: Unterfinanzierung, Fachkräftemangel, marode Einrichtungen und schlechte digitale Ausstattung sind wie unter einem Brennglas für alle Menschen sichtbar geworden“, sagte Tepe. „Auch der Druck der Schuldenbremse hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass beim Personal gespart wurde. Das rächt sich jetzt.“ Deshalb müsse die Schuldenbremse ausgesetzt und massiv in Bildung investiert werden.

„Die jahrelange Mangelwirtschaft verursacht hohe soziale und menschliche Kosten.“

Die Pandemie habe das chronisch unterfinanzierte Bildungssystem an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht, stellte die Vorsitzende fest. „Die jahrelange Mangelwirtschaft verursacht hohe soziale und menschliche Kosten. Diese tragen die Beschäftigten, die Schülerinnen und Schüler, Kinder, Studierenden und die Eltern, insbesondere die Mütter. Kinder aus armen Verhältnissen werden weiter abgehängt. Frauen erleben ein Rollen-Rollback“, unterstrich Tepe. Um ihre Aufgaben künftig besser zu meistern, brauche Bildung eine stärkere Solidarität der Gesellschaft als in der Vergangenheit.

Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann betonte während der zentralen 1. Mai-Veranstaltung auf dem Hamburger Fischmarkt, wie wichtig der solidarische Zusammenhalt nach über einem Jahr Corona-Pandemie sei. Zwar seien die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise enorm. Durch solidarisches Handeln sei es aber gelungen, das Schlimmste zu verhindern. „In den vergangenen Monaten haben Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte dafür gekämpft, dass soziale Härten abgefedert und viele Jobs gesichert wurden“, so Hoffmann. Die Gewerkschaften hätten sich erfolgreich für mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz eingesetzt und dafür gesorgt, dass verbindliche Regeln fürs Homeoffice gelten. Auch die Unterstützung für Familien sei verbessert, das Kurzarbeitergeld auf Druck der Gewerkschaften verlängert und erhöht worden.