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Coronapandemie

GEW vermisst Umsetzung der Schulgipfel-Beschlüsse

Lehrer-Laptops, Schüler-Flatrate, Lehrkräfte-Fortbildungen: Fehlanzeige. Nach den sogenannten Schulgipfeln im Kanzleramt ist nach Ansicht der GEW bisher zu wenig passiert. So nutzten etwa nach wie vor rund 90 Prozent der Lehrkräfte ihre Privatgeräte.

Die GEW hat noch keine Rückmeldungen dazu, ob die Zehn-Euro-Flatrate für Schülerinnen und Schüler schon irgendwo angekommen sei. (Foto: Pixabay / CC0)

Zwei Monate nach dem ersten Spitzengespräch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur schnelleren Digitalisierung der Schulen während der Coronapandemie vermisst die GEW erkennbare Fortschritte. „Den Ankündigungen des Schulgipfels sind noch viel zu wenig Taten gefolgt. Die Mühlen mahlen langsam und so werden die Erwartungen, dass alles von heute auf morgen umgesetzt wird, enttäuscht», sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Im „Zuständigkeitswirrwarr zwischen Bund, Ländern
und Kommunen“ blieben viele Maßnahmen hängen.

„Bis heute müssen an die 90 Prozent der Lehrkräfte ihre Privatgeräte nutzen.“ (Marlis Tepe)

Am 13. August 2020 hatten Merkel, SPD-Chefin Saskia Esken, Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Bundesländer vereinbart, dass Lehrkräfte mit Dienstlaptops ausgestattet, alle Schulen schnellstmöglich an das schnelle Internet angeschlossen werden und Schülerinnen und Schüler eine Internetflatrate für maximal 10 Euro bekommen sollen. Bei einem zweiten Gespräch im September wurde zudem der Aufbau digitaler Kompetenzzentren für die Lehrkräfteweiterbildung beschlossen. 

Mit Blick auf die Lehrerlaptops, mit denen der Bund Hunderttausende Pädagoginnen und Pädagogen auch für den digitalen Fernunterricht ausstatten wollte, ist nach Wissen der GEW nicht viel passiert: „Bis heute müssen an die 90 Prozent der Lehrkräfte ihre Privatgeräte nutzen“, sagte Tepe. Noch keine Rückmeldungen hat die GEW dazu, ob die Zehn-Euro-Flatrate für Schülerinnen und Schüler schon irgendwo angekommen sei. Auch beim schnellen Internet hake es: „Was in Städten schon mal klappt, bleibt auf dem Land genauso oft ein Wunschtraum.“ Und die Fort- und Weiterbildungslandschaft zum Lehren in der digitalen Welt „gleicht weiterhin einer Wüste, in der man die Oasen suchen muss“.