Bundeshaushalt 2025
GEW und Träger kritisieren Kürzungen bei Integrationskursen
Der Ende Juli 2024 vorgelegte Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 sieht eine Reduzierung der Mittel für Integrationskurse um mehr als die Hälfte vor. Betroffene Bildungsträger und Lehrkräfte sind entsetzt.
„Schon jetzt sind die Mittel für Integrationskurse nicht bedarfsgerecht“, kritisierte Ralf Becker, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung. „Viele Zugewanderte warten Monate oder sogar Jahre auf ihren Integrationskurs und die vom Bund den Integrationskursträgern zugewiesenen Mittel sind unzureichend für eine faire Vergütung der Lehrkräfte.“ Diese seien hochqualifiziert, verdienten jedoch meist nur ein Nettogehalt von weniger als 2.000 Euro, sagte der Bildungsexperte weiter.
Mangel an Kursen durch fehlende Fachkräfte
Am 24. Juli 2024 hatten sich auf Einladung des Rats der Weiterbildung und des Deutschen Volkshochschulverbands Vertretungen der GEW und der Trägerverbände getroffen. Die Anwesenden berichteten von einem sich abzeichnenden massiven Fachkräftemangel bei den Lehrkräften im Gesamtprogramm Sprache und dem damit verbundenen Mangel an Kursen. Einig waren sich alle, dass die geplanten Kürzungen das Gesamtprogramm Sprache dermaßen beschädigen würden, dass Spracherwerb und qualifizierte Beschäftigungschancen für Zugewanderte und die damit mögliche Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt nur noch sehr schwer zu realisieren wären.
„Wir brauchen eine angemessene Vergütung der Lehrkräfte und eine bessere Finanzierung der Träger, um gute Arbeit in der Weiterbildung und flexiblere und bedarfsgerechtere Angebote zu ermöglichen." (Ralf Becker)
Stattdessen sei eine bedarfsgerechte Mittelausstattung des Gesamtprogramms Sprache durch zusätzliche Investitionen nötig. „Wir brauchen eine angemessene Vergütung der Lehrkräfte und eine bessere Finanzierung der Träger, um gute Arbeit in der Weiterbildung und flexiblere und bedarfsgerechtere Angebote zu ermöglichen. Nur so kann Sprachförderung und Integration gelingen“, forderte Becker.