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Türkei

GEW solidarisiert sich mit Protesten für Wissenschaftsfreiheit

Studierende und Lehrende protestieren gegen die Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit und der Selbstverwaltung an der Boğaziçi Universität in Istanbul.

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Studierende der Boğaziçi Universität in Istanbul, Türkeo, protestierten am 6. Januar 2021 gegen die Einsetzung des Rektors. (Foto: Shutterstock)

Die GEW erklärt sich solidarisch mit den Studierenden und Lehrenden in der Türkei, die gegen die Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit und der akademischen Selbstverwaltung an Boğaziçi Universität in Istanbul eintreten. Die Erdoğan-Regierung hat an der Boğaziçi Universität erstmals seit 1980 einen Rektor eingesetzt und damit in die Hochschulautonomie und akademische Selbstverwaltung eingegriffen. Bislang wurde der Rektor der Universität von den Universitätsangehörigen selbst bestimmt. Die GEW fordert die Abberufung des AKP-nahen Rektors und die demokratische Wahl einer Rektorin oder eines Rektors durch die Hochschulmitglieder bzw. der von ihnen gewählten Selbstverwaltungsorgane.

„Wir unterstützen die Forderung der Studierenden und Lehrenden nach einer demokratischen Wahl ihrer Universitätsleitung.“ (Andreas Keller)

Seit Anfang dieses Jahres protestieren Studierende und Hochschulangehörige gegen die Ernennung. Die Polizei geht mit Gewalt gegen die Proteste vor, zahlreiche Studierende wurden bereits verhaftet. Die GEW verurteilt die Kriminalisierung der Proteste, Inhaftierungen und die Polizeigewalt gegenüber Studierenden und Lehrenden.

„Erst im November 2020 hat sich die Türkei mit 48 weiteren zum Europäischen Hochschulraum gehörenden Ländern mit dem Rom-Kommuniqué zur Gewährleistung der Wissenschaftsfreiheit, der akademischen Selbstverwaltung und der Mitbestimmung von Studierenden und Hochschulbeschäftigten bekannt“, erklärt Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender der GEW und Hochschulexperte. „Wir fordern die türkische Regierung auf, diese Verpflichtung ernst zu nehmen, und unterstützen die Forderung der Studierenden und Lehrenden nach einer demokratischen Wahl ihrer Universitätsleitung.“