Mangel an Lehrkräften
GEW-Petition knackt 100.000er-Marke
Die Forderung der GEW an die Kultusministerkonferenz (KMK), eine nachhaltige Lösung für den Lehrkräftemangel zu entwickeln, bekommt starke Rückendeckung: Mehr als 100.000 Menschen unterzeichneten bereits die entsprechende Petition.
Erfolg für die GEW: Mehr als 100.000 Menschen haben bereits die Petition für mehr Lehrerinnen und Lehrer unterschrieben (Stand 25. Mai 2023, 11 Uhr: 100.235). Doch die Aktion geht weiter. Je mehr Unterschriften es noch werden umso besser. Hast du auch schon mitgemacht? Hier geht es zur Unterschrift.
Die Petition ist Teil des Engagements der GEW gegen den Fachkräftemangel an den Schulen: Rund 80.000 Lehrkräfte könnten in Deutschland schon bald fehlen, schon jetzt sind Tausende Stellen unbesetzt. 80 Prozent der Schulleitungen geben an, ihre Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend beim Lernen unterstützen zu können. Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen zeigt deutliche Lernrückstände.
Die Bildungsgewerkschaft fordert die KMK auf, jetzt eine nachhaltige Lösung zu entwickeln.
Die fünf Forderungen, was jetzt am dringlichsten getan werden muss, sind:
- Es braucht bessere Arbeitsbedingungen wie eine Senkung der Arbeitszeit, kleinere Klassen, mehr Ausgleichsstunden, einen besseren Gesundheitsschutz und Unterstützungssysteme wie Team-Coaching und Supervision.
- Lehrkräfte müssen durch mehr multiprofessionelle Teams und die Einstellung von Verwaltungs- und IT-Fachleuten von fachfremden Aufgaben entlastet werden.
- Lehrkräfte an Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I müssen so bezahlt werden wie ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen.
- Es müssen mehr Studien- und Referendariatsplätze geschaffen und die angehenden Lehrkräfte besser betreut werden, damit sie ihre Ausbildung erfolgreich beenden können.
- Auch die Arbeitsbedingungen der Quer- und Seiteneinsteigenden müssen verbessert werden: Sie benötigen Zeit und Qualifizierungsangebote, um sich fehlende, vor allem pädagogische Ausbildungsinhalte anzueignen.
Gemeinsam Lösungen finden
„Die Politik darf nicht den Fehler machen, den dramatischen Lehrkräftemangel auf dem Rücken der Lehrkräfte und letztlich der Kinder, Jugendlichen und auch der Eltern auszutragen“, sagt die GEW-Vorsitzende Maike Finnern. Genau das passiert gerade aber. Die GEW fordert daher von der KMK eine tragfähige, gemeinsame Strategie der Bundesländer, die die Arbeit der Lehrkräfte wertschätzt und den Fachkräftemangel nachhaltig stoppt.
Dazu bietet die Gewerkschaft an, ihre Vorschläge mit der KMK zu diskutieren und miteinander Lösungen gegen den dramatischen Lehrkräftemangel zu finden.
Weitere notwendige Maßnahmen, die die Bedingungen für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler verbessern, hat die GEW in ihrem 15-Punkte-Programm zusammengestellt.