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Lehrkräftemangel

GEW Mecklenburg-Vorpommern schlägt Pakt für gute Schule vor

Mecklenburg-Vorpommern braucht bis 2030 rund 8.700 neue Lehrerinnen und Lehrer. Der GEW-Landesverband hat einen Pakt zwischen Gewerkschaften und Landesregierung vorgeschlagen und ein Konzept mit 73 Punkten erarbeitet.

Foto: Pixabay / CC0

Um gegen den akuten Lehrkräftemangel vorzugehen, hat die GEW Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit ihren Mitgliedern ein sogenanntes Personalentwicklungskonzept mit 73 Forderungen erstellt. Dazu gehören eine bessere Bezahlung durch die Eingruppierung aller Lehrämter in A13 (Beamte) und E13 (Angestellte), eine Senkung der Pflichtstunden, die Reduzierung  pädagogisch nicht relevanter Aufgaben, die Qualifizierung und Begleitung von Seiteneinsteigerinnen und -einsteigern sowie die Reform des Lehramtstudiums.    

Mecklenburg-Vorpommern befinde sich „in einer dramatischen Situation“, sagte der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm bei der Vorstellung des Konzeptes mit dem Titel Es ist Zeit! Jetzt gute Arbeit gemeinsam durchsetzen und damit gute Schule ermöglichen!. „Sowohl das Land als auch wir als Gewerkschaft stehen vor der Aufgabe, Lösungen für eine Schule zu entwickeln, in der die Zahl der Schülerinnen und Schüler erfreulicherweise steigt und grundlegende Bildungsreformen angegangen werden, die Zahl der Beschäftigten aber bereits jetzt zu gering ist und weiter sinken wird.“

„Für die schwierige Aufgabe, die wir gemeinsam im Land lösen müssen, braucht es einen belastbaren Vertrag. Wir fordern deshalb eine koalitionsrechtliche Vereinbarung, einen Pakt zwischen Gewerkschaften und Landesregierung.“ (Maik Walm)

Bis 2030 benötige das Land etwa 8.700 neue Lehrkräfte, 80 Prozent der aktuellen Kolleginnen und Kollegen seien dann nicht mehr im Dienst. Zwei Drittel der Lehrkräfte an öffentlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen seien älter als 50 Jahre. Neue Lehrerinnen und Lehrer aus den eigenen Hochschulen könnten den Bedarf kaum decken.

„Für die schwierige Aufgabe, die wir gemeinsam im Land lösen müssen, braucht es einen belastbaren Vertrag. Wir fordern deshalb eine koalitionsrechtliche Vereinbarung, einen Pakt zwischen Gewerkschaften und Landesregierung“, betonte Walm und verwies auf pädagogische Herausforderungen wie Inklusion und Digitalisierung. „Es braucht keine Revolution, sehr wohl aber grundlegende Reformen und die Bereitschaft, in revolutionärer Geschwindigkeit parteiübergreifend und verantwortlich zu handeln.“

Die GEW Mecklenburg-Vorpommern wird in Gesprächen mit Schulen, Kooperationspartnerinnen und -partnern, der Landesregierung und dem Landtag ausloten, welche Möglichkeiten es gibt, das Konzept für attraktive Arbeitsplätze und eine hochwertige Lehrkräftebildung gemeinsam umzusetzen.

10-Punkte-Programm

Lehrkräftemangel herrscht unterdessen überall. Die Bundesländer haben es verpasst, den Generationenwechsel in den Lehrerzimmern zu organisieren. Die GEW legte der Politik bereits ein konkretes Maßnahmenpaket vor. Die „E&W“ thematisierte das Problem zudem in einer Länderserie mit Reportagen und Hintergrundberichten.