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Start des JA13-Aktionszeitraums

GEW macht wieder für bessere Lehrkräftebezahlung mobil

Die GEW lässt beim Thema A13 für alle nicht locker und übt mit bundesweiten Aktionen erneut Druck auf die Länder aus, die ihre Lehrkräfte noch immer nicht gleich bezahlen. In Frankfurt am Main gibt es am Samstag eine Großdemonstration.

Eine arbeitswissenschaftliche Studie der GEW bekräftigte, dass Lehrkräfte an allen Schulformen zwar unterschiedliche, aber durchweg hohe Anforderungen zu bewältigen hätten. (Foto: Dominik Buschardt)

Weil noch immer nicht alle Bundesländer ihre voll ausgebildeten Lehrkräfte gleich entlohnen, macht die GEW erneut Druck für A13 für alle. „Die bessere Bezahlung ist ein wichtiger Baustein, um den Lehrkräftemangel zu bekämpfen. Besonders an den Grundschulen fehlen sehr viele Lehrerinnen und Lehrer“, sagte Frauke Gützkow, im GEW-Vorstand für die „JA13-Kampagne“ verantwortlich, am Montag. Bis zum 18. November läuft ein neuer bundesweiter Aktionszeitraums der Bildungsgewerkschaft, dessen Höhepunkt eine Großdemonstration am 12. November in Frankfurt am Main mit dem Motto „Nächster Halt Hessen“ ist.

Mit der JA13-Kampagne setzt sich die GEW seit Jahren dafür ein, dass Grundschul- und Lehrkräfte in der Sekundarstufe I nach A13 (Beamtinnen und Beamte) oder E13 (Angestellte) bezahlt werden. In Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen ist dies bereits gelungen. In Nordrhein-Westfalen (NRW) und Niedersachsen ist eine bessere Bezahlung für alle Lehrkräfte an Grundschulen sowie an Haupt-, Real-, Ober- und Gesamtschulen in Sicht.

„Dem Versprechen des Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) müssen nun Taten folgen.“ (Frauke Gützkow)

Bewegung zeichne sich auch in Bayern ab, sagte Gützkow, Vorstandsmitglied für Frauen-, Gleichstellungs- und Geschlechterpolitik. „Dem Versprechen des Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) müssen nun Taten folgen“, forderte sie und kündigte mit Blick auf die Landtagswahlen 2023 ein intensives Einmischen der GEW an. Die jüngsten Entwicklungen seien auch ein politisches Zeichen für die noch verbliebenen Länder: Diese „werden sich einer fairen Lösung nicht länger entziehen können“.

Beitrag zu mehr Geschlechtergerechtigkeit

Das Engagement für die gleiche Bezahlung gleichwertiger Arbeit sei zudem ein Beitrag zu mehr Geschlechtergerechtigkeit, erklärte die Frauenpolitikexpertin : „An Grundschulen arbeiten 90 Prozent Frauen. Auch an Sekundarschulen sind mehr Frauen als Männer beschäftigt.“ Eine arbeitswissenschaftliche Studie der GEW zum Equal Pay Day habe bekräftigt, dass Lehrkräfte an allen Schulformen zwar unterschiedliche, aber durchweg hohe Anforderungen zu bewältigen hätten.

Was zuletzt geschah

Nach den Wahlen in NRW und Niedersachsen kündigten beide Länder an, Grundschul- und Sekundarschullehrkräfte Schritt für Schritt mit den Lehrerinnen und Lehrern etwa an Gymnasien gleichzustellen. In NRW ist der erste Schritt noch in diesem Jahr geplant. Ab August 2026 soll an Grund-, Haupt- und Realschulen A13/E13 für alle voll ausgebildeten Lehrkräfte gelten.

In Niedersachsen vereinbarten SPD und Grüne in den Koalitionsverhandlungen A13 für alle Lehrkräfte an Grund-, Haupt-, Real- und Oberschulen als Einstiegsgehalt. Der Zeitplan für die Umsetzung steht noch aus.

In Bayern kündigte Söder laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) im September bei einer CSU-Landtagsfraktionsklausur den schrittweisen Ausstieg aus A12 für alle Lehrkräfte an. In einem ersten Schritt soll demnach die Besoldung an der Mittelschule angehoben werden.