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GEW-Kampagne "Alles beginnt mit guter Bildung"

„Alles beginnt mit guter Bildung. Bildung wird von Menschen gemacht.“ Pünktlich zur Tarifrunde 2011 im öffentlichen Dienst der Länder hat die GEW eine bundesweite Imagekampagne gestartet.

In Berlin wirbt die GEW an Bussen und in allen U-Bahnen mit ihrem Slogan „Alles beginnt mit guter Bildung. Bildung wird von Menschen gemacht.“ In Dresden beispielsweise grüßt die Bildungsgewerkschaft von allen Litfasssäulen. Auch Großflächenplakate hat sie gebucht. An zentralen Punkten in zwölf Großstädten ist die GEW im Laufe des Februar im Stadtbild präsent.

Und mit dem Videoclip "Alles beginnt mit guter Bildung" geht die GEW ins Kino.

Alles beginnt mit guter Bildung. Und Bildung wird von Menschen gemacht. Die GEW kämpft in der aktuellen Tarifrunde für eine tarifliche Regelung zur Eingruppierung der Tätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern. Sie fordert, dass Lehrerkräfte nach einem wissenschaftlichen Studium plus Referendariat nicht schlechter eingruppiert werden dürfen als andere Akademiker im öffentlichen Dienst, und sie fordert eine Gleichwertigkeit der Lehrertätigkeit an verschiedenen Schulformen.

Knackpunkt Eingruppierung

Die Eingruppierung entscheidet über die Zuordnung der Lehrertätigkeiten zu bestimmten Entgeltgruppen und somit die über die Höhe der Bezahlung. Bisher wird dies einseitig vom Arbeitgeber bestimmt. Das ist einmalig im öffentlichen Dienst, für alle anderen Tätigkeiten gibt es tarifvertragliche Regeln, die von Gewerkschaften und Arbeitgebern verhandelt werden.

Schlechtere Bezahlung an Grund- und Hauptschulen

Bislang werden Lehrerinnen und Lehrer nach einem vollen Studium, das mit einem Master oder ersten Saatsexamen abschließt, und einem anschließenden Vorbereitungsdienst / Referendariat unterschiedlich bezahlt. Während Lehrkräfte an Gymnasien und Berufsschulen die gleiche Entgelthöhe wie andere Universitätsabsolventen im öffentlichen Dienst erreichen, sind Lehrkräfte an anderen Schulformen schlechter eingruppiert, an Grund- und Hauptschulen und anderen Schulformen der Sekundarstufe I wie Mittel-, Sekundar- oder Gemeinschaftsschulen zwei Entgeltgruppen weniger - ein Unterschied von bis zu 5.000 Euro im Jahr. Das wird weder der Ausbildung noch der Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer gerecht.

Quereinsteiger werden diskriminiert

Noch schlechter werden Lehrkräfte bezahlt, die keine klassische Lehrerausbildung durchlaufen haben - in Zeiten des zunehmenden Lehrermangels eine wachsende Personengruppe. Sie werden unabhängig von Berufserfahrung und Erfolg im Beruf bis Ende ihrer Berufslaufbahn deutlich schlechter bezahlt. Auch für diese Personengruppe fordert die GEW klare und diskriminierungsfreie Eingruppierungsregelungen.

Die Arbeitgeber stellen sich quer

Die Arbeitgeber weigern sich auch nach mehr als einem Jahr Verhandlungen, die die GEW konstruktiv geführt hat, von ihrem einseitigen Bestimmungsrecht Abstand zu nehmen. Dabei hatten sie bereits 2006, bei Einführung des TV-L, zugesagt, in die Entgeltordnung zum TV-L auch die angestellten Lehrerinnen und Lehrer einzubeziehen. Daher sind die angestellten Lehrerinnen und Lehrer gezwungen, den Arbeitskampf aufzunehmen. Das sind sie auch den Kindern, ihren Schülerinnen und Schülern, schuldig: Nur durch attraktive Beschäftigungsbedingungen wird es in den nächsten Jahren gelingen, einer massiven Verschärfung des Lehrermangels vorzubeugen, unter der die Kinder und Jugendlichen am meisten leiden würden.