Die verbeamteten Lehrkräfte hätten einen guten Grund gehabt ihre Arbeit niederzulegen, argumentiert die Gewerkschaft. Ihnen seien 2015 die Übertragung des Tarifergebnisses aus dem Tarifvertrag-Hessen (TV-H) verwehrt und eine 18-monatige Nullrunde bei den Dienstbezügen verordnet worden. Für das Jahr 2016 plane die Landesregierung ab Juli lediglich eine einprozentige Gehaltserhöhung. „Wir werden nicht nur nicht angemessen bezahlt, wir haben auch die bundesweit höchste Unterrichtsverpflichtung. Dagegen haben wir uns mit unserem Streik zur Wehr gesetzt“, kritisierten die GEW-Landesvorsitzenden Birgit Koch und Jochen Nagel.
Dem Streik folgte eine Disziplinierungswelle des hessischen Kultusministeriums. Viele betroffene KollegInnen und Kollegen nutzten immer noch die Gelegenheit zur Anhörung in den Staatlichen Schulämtern, um zu den gegen sie eingeleiteten Disziplinarverfahren Stellung zu beziehen. Inzwischen setze eine regelrechte Verfolgung einzelner Lehrkräfte ein. "Da sollen wegen der Teilnahme am Streik Dienstjubiläen nicht abgehalten, Probezeiten verlängert und einzelne Kolleginnen und Kollegen schon vor Abschluss der Disziplinarermittlungen nicht in Bewerbungsverfahren aufgenommen werden."