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Zehn-Punkte-Plan in der Corona-Krise

GEW-Gruppen fordern: Studierende besser schützen

Die Corona-Pandemie überschattet das bevorstehende Sommersemester. Die Menschen an den Hochschulen brauchen in dieser schwierigen Lage mehr Sicherheit und Unterstützung.

Foto: Colourbox.de

Angesichts der anhaltenden Corona-Krise mahnen der Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten (BASS) und der Bundesfachgruppenausschuss Hochschule und Forschung der GEW, Studierende und Beschäftigte in Hochschule und Forschung besser zu schützen. In ihrem aktuellen Positionspapier fordern sie in zehn Punkten nachhaltige Verbesserungen.

BAföG soll weiter fließen

Ein zentrales Anliegen ist es, finanzielle Notlagen anzugehen. So soll der Corona-Krise Rechnung getragen werden, indem das BAföG weitergezahlt und die Förderhöchstdauer im angemessenen Maße verlängert wird. Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssten ihrer sozialen Verantwortung nachkommen und alle Arbeitsverträge einhalten sowie reibungslos und unterbrechungsfrei verlängern.

Krisenbedingte Nachteile ausgleichen

Unter dem Stichwort Coronacampus fordern sie, den Vorlesungszeitraum so zu verkürzen, dass die Lehrenden angemessene Vor- und Nachbereitungszeit haben, um qualitativ hochwertige Online-Studienangebote anbieten zu können. Solange die Kontaktbeschränkungen herrschen, sollten die Lehrveranstaltungen des Sommersemesters aus Online-Angeboten bestehen. Dabei müssten individuelle krisenbedingte Nachteile, z. B. eingeschränkte Internetzugänge, parallele Sorgeverpflichtungen, ausgeglichen werden. 

Wichtig ist den Vertretern auch, dass den Studierenden, die jetzt zur Aushilfe etwa in der Versorgungs- und Gesundheitsinfrastruktur arbeiten, keine Nachteile dadurch entstehen.

Warnung vor Domino-Effekten

Zugleich warnt das Positionspapier vor den Auswirkungen für die kommenden Semester: „ Bereits jetzt muss im Blickfeld der Akteure sein, dass es bei der zwangsläufigen Verkürzung und den zu erwartenden Ausfällen, aber auch bei Verschiebungen oder dem Ausfall von Prüfungen, die zum Hochschulzugang berechtigen, zu Domino-Effekten für die kommenden Semester kommen wird.“ Das betreffe z.B. die Bewerbungs-, Einschreibe- und Zulassungsfristen sowohl zum Bachelor- als auch zum Masterstudium.

Unter dem Stichwort E-Learning gelte es, „einheitliche Qualitätsstandards für digitale Lehre“ zu schaffen. Die Krise zeige, dass es dringend „weitere Dauerstellen für Digital-Fachkräfte an den Hochschulen“ geben sollte, um die Lehrenden und die Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung zu unterstützen. Das Ziel sei, die digitale Lehre dauerhaft in Präsenzlehrangebote zu integrieren.

Essentiell sei es, sich untereinander solidarisch zu zeigen, Sicherheit für alle zu gewährleisten und Demokratie und Mitbestimmung gerade auch in dieser Krisenzeit hochzuhalten. Auch im Notbetrieb der Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen die Beteiligungsrechte der studentischen und betrieblichen Interessenvertretungen erhalten bleiben.