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WissZeitVG

GEW fordert „verlässliche Karrierewege in der Wissenschaft"

Die GEW bekräftigt ihre Kritik an immer mehr Zeitverträgen mit immer kürzeren Laufzeiten an deutschen Hochschulen und fordert den Bundestag zu einer zügigen Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes auf.

9 von 10 Wissenschaftlerinnen sind befristet angestellt. (Foto: Kay Herschelmann)

Die GEW fordert eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) noch in dieser Wahlperiode. „Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten, lange und steinige Karrierewege – Lehre und Forschung an deutschen Hochschulen erfolgen unter höchst prekären Bedingungen. Es wird höchste Zeit, dass das Parlament Schlupflöcher im Gesetz stopft, damit es endlich mehr Dauerstellen für Daueraufgaben, Mindestlaufzeiten für Zeitverträge und verlässliche Karrierewege in der Wissenschaft gibt“, sagte Andreas Keller, Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung der GEW, am Freitag anlässlich der Plenardebatte des Bundestags zum WissZeitVG.

„Nur wenn sich jemand beispielsweise durch eine Promotion wissenschaftlich qualifiziert, ist eine befristete Beschäftigung gerechtfertigt.“  (Andreas Keller)

Die Bundesregierung verschleppe die Fertigstellung der 2020 vorgesehenen Evaluation des WissZeitVG bis 2022, also bis nach der nächsten Bundestagswahl, kritisierte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende. Als vordringlich für eine Gesetzesnovelle nannte er eine präzise Eingrenzung der Voraussetzungen für eine Befristung und die verbindliche Vorgabe von Mindestvertragslaufzeiten. „Nur wenn sich jemand beispielsweise durch eine Promotion wissenschaftlich qualifiziert, ist eine befristete Beschäftigung gerechtfertigt.“ 

Der Deutsche Bundestag debattierte am Freitag über einen Gesetzentwurf der Fraktion der FDP und einen Antrag der Linken über eine Reform des WissZeitVG.

Die GEW wird bei ihrem 10. Follow-up-Kongress zum Templiner Manifest am 11. März in Berlin mit neuen Daten zu den Auswirkungen des Gesetzes auf die Befristungspraxis an den Hochschulen einen eigenen Debattenbeitrag leisten.