„Auf dem Dresdner Bildungsgipfel haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten 2008 vereinbart, ab 2015 zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bildung und Forschung zu investieren. Sieben Prozent in Bildung und drei in Forschung. Von diesem Ziel sind wir nach wie vor meilenweit entfernt“, kritisierte GEW-Bildungsfinanzierungsexperte Ansgar Klinger am Dienstag. Die Gewerkschaft fordert deutlich mehr Anstrengungen für ein qualitativ besseres Bildungssystem.
Im Jahr 2014 wurden in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 265,5 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Das waren 3,2 Prozent mehr als 2013. Mit 151,7 Milliarden Euro entfiel der größte Teil der Ausgaben auf die Erstausbildung in Krippen, Kindergärten, Schulen, Hochschulen sowie auf die duale Ausbildung. 2013 finanzierten die öffentlichen Haushalte gerade einmal 64 Prozent der Gesamtsumme für Bildung, Forschung und Wissenschaft.
Eine von der GEW in Auftrag gegebene Studie war jüngst zu dem Ergebnis gekommen, dass die öffentliche Hand für ein zukunftsfähiges Bildungswesen zusätzlich rund 55 Milliarden Euro investieren müsse. Zudem sei die Umsetzung der Inklusion nur mit mehr Ressourcen zu bewältigen. Der zusätzliche Finanzbedarf des Bildungswesens für die Integration der Geflüchteten liege aktuell bei 4,2 Milliarden Euro.