30. Gewerkschaftstag der GEW
GEW fordert bessere Demokratieerziehung
Bund, Länder und Kommunen müssen die Demokratie- und Menschenrechtsbildung von Kindern und Jugendlichen stärker als bislang unterstützen, fordern die Delegierten des GEW-Gewerkschaftstages.
Wo antidemokratische Kräfte immer stärker werden und Desinformation, Propaganda und Verschwörungserzählungen zunehmen, braucht es eine bessere Demokratieerziehung an Kitas, Schulen, Hochschulen und Berufsschulen. Dafür stimmten die Delegierten des Gewerkschaftstags am Donnerstag. „Demokratie beginnt mit Bildung“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern. „Demokratie zu erhalten und zu stärken, dazu kann jede Ebene beitragen: jede Schule, jede Lehrkraft, jedes Land.“
GEW pocht auf Demokratiefördergesetz
Die Delegierten fordern von der neuen Bundesregierung, endlich ein Demokratiefördergesetz zu beschließen. Ein solches war von der vorherigen Regierung erarbeitet worden, scheiterte jedoch mit dem Bruch der Ampel-Koalition. „Wir erwarten, dass die neue Bundesregierung ein Demokratiefördergesetz beschließt, damit die politische Jugend- und Erwachsenenbildung sowie die Präventionsarbeit endlich langfristig abgesichert werden und ein verlässlicher Rahmen für zivilgesellschaftliches Engagement vor Ort geschaffen wird“, so Finnern. Und betonte: „Ohne entsprechende Finanzmittel hilft aber auch ein Gesetz nicht.“
Resilient gegen Rechts
Die Delegierten votierten dafür, Demokratieförderung als Querschnittsaufgabe in den Lehr- und Bildungsplänen – nicht allein in Fächern wie Gesellschaftskunde und Politik – zu verankern sowie alle Aspekte und Ebenen der Demokratieerziehung entsprechend personell auszustatten. Eine gute Demokratiebildung könne Menschen gegenüber demokratiefeindlichen Strömungen und rechtsextremen Entwicklungen resilient machen.
Schüler*innen lernten so, sich aktiv und kritisch in politische Prozesse einzubringen. „Sie verbringen die meiste Zeit der Woche in Schulen – es ist wichtig, dass Schüler*innen diesen Raum mitgestalten können und sehen, dass sich ihr Engagement lohnt“, mahnte Finnern.