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GEW-Broschüre

So kannst du dich im Alter freiwillig engagieren

Die GEW informiert mit einer neuen Broschüre über sinnvolle Tätigkeiten im Ruhestand, weist zugleich aber auch darauf hin, welche Eckpunkte aus gewerkschaftlicher Sicht den Rahmen freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements bilden.

Viele Menschen wollen im Ruhestand aktiv bleiben. (Foto: Pixabay / CC0)

Die GEW wendet sich mit der Broschüre „Freiwillig und selbstbestimmt – Engagement im Alter“ an alle, die im Ruhestand aktiv bleiben, ihre Kenntnisse aus dem Berufsleben weitergeben und sich freiwillig weiter engagieren wollen. Die GEW will diese Seniorinnen und Senioren bei der Suche nach entsprechender sinnvoller Tätigkeit mit Informationen unterstützen. Zugleich weist sie auf aus gewerkschaftlicher Sicht wichtige Eckpunkte hin, die auch bei freiwilligem bürgerschaftlichen Engagement gelten sollten. 

„Damit wir aber nicht in Gefahr geraten, ausgebeutet zu werden, sollten wir darauf achten, dass unsere ehrenamtlichen Tätigkeiten uns Freude machen und nicht zur Belastung werden.“

So heißt es in der 16 Seiten langen Broschüre etwa: „Unsere Gesellschaft bietet vielfältige Möglichkeiten, eine freiwillige und unbezahlte Tätigkeit zu übernehmen. Damit wir aber nicht in Gefahr geraten, ausgebeutet zu werden, sollten wir darauf achten, dass unsere ehrenamtlichen Tätigkeiten uns Freude machen und nicht zur Belastung werden.“

Checkliste

Wünschenswert sind demnach ausführliche Einführungen in die Tätigkeit durch eine Ansprechperson, die auch langfristig ansprechbar und erreichbar ist. Einführung und Weiterbildung, wertschätzende Begleitung, Hilfe und Unterstützung sollten leicht verfügbar sein. Häufig sind auch Zusammenkünfte der Freiwilligen sinnvoll, da ein kollegialer Austausch vieles vereinfacht und angenehmer macht. Dafür sollte ein Rahmen gegeben sein.

Freiwillig engagierte ältere Kolleginnen und Kollegen müssen zudem vor Gesundheitsgefahren in ihren Tätigkeitsfeldern geschützt werden. Deswegen sollten Fragen zu Hygienerichtlinien gleich zu Beginn geklärt werden. Auch die Versicherung in der Tätigkeit und der Umgang mit Krankheit und Vertretung sollten abgesprochen werden.

Darüber hinaus ist Mobilität in vielen Regionen keine Selbstverständlichkeit. Wenn öffentliche Verkehrsmittel nicht ausreichend zur Verfügung stehen, kann daher über einen Fahrdienst nachgedacht werden, damit die Engagierten gut und sicher zu ihrem Einsatzort gelangen.

  • Wann geht’s los? Gilt es vor Beginn der Tätigkeit noch Vorbereitungen zu treffen?
  • Wie häufig engagiere ich mich? Was ist mein zeitlicher Aufwand pro Woche? Die Festlegung der Einsatzzeit erfolgt in beiderseitigem Einvernehmen.
  • Was mache ich, was sind meine Aufgaben? Sprich gut ab, welches Tätigkeitsfeld dich interessiert und welcher Tätigkeit du im Rahmen deines Engagements nachgehen möchtest.
  • Was kostet das Ganze? Es gibt Ehrenämter, für die gibt es eine Aufwandsentschädigung. Grundsätzlich werden aber die Tätigkeiten ehrenhalber, also unentgeltlich übernommen. Wenn allerdings Kosten durch Materialbeschaffung, Fahrtkosten usw. anfallen, solltest du das besprechen. Häufig werden Kosten erstattet: Ehrenamtlich Tätige haben Anspruch auf Erstattung von Auslagen, die im Zuge der Tätigkeit entstehen und die nach den Umständen für erforderlich gehalten werden.
  • Und wenn etwas zu Bruch geht? Vergewissere dich, dass du nicht für Schäden haftest und dass je nach Einrichtung eine Haftpflichtversicherung zur Deckung eventueller Schäden eingerichtet wurde.
  • Was muss ich wissen? Lass dich genau in die Gepflogenheiten der Einrichtung einweisen und scheue nicht davor zurück, Fragen zu stellen. Ich muss beispielsweise mit personenbezogenen Daten umgehen? Dann brauche ich Informationen darüber, wie der Datenschutz funktioniert und wie dies gesetzlich geregelt ist.
  • Wie lange soll die Vereinbarung gelten? Sprich mit deiner Ansprechperson ab, wie lange du der Tätigkeit nachgehen willst und wie ihr vorgehen wollt, wenn ihr das Verhältnis beenden möchtet.

Ehrenamt ersetzt keinen Fachkräftemangel

Die GEW warnt aber auch, Angebote für freiwilliges bürgerschaftliches Engagement dürften in Zeiten des Fachkräftemangels nicht dazu dienen, günstige Alternativen zu schaffen. „Die Überwindung des Fachkräftemangels in Kita, Schule, Berufsbildung, Weiterbildung und die Aufwertung frauendominierter Berufsgruppen bleibt weiterhin oberste Prämisse“, heißt es in der Broschüre. Die GEW rät, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und bei Fragen Vertreterinnen und Vertreter des Landessenior*innenausschusses zu kontaktieren. 

Die Bildungsgewerkschaft verabschiedete zu dem Thema zudem zahlreiche Beschlüsse, die in der Broschüre ausführlich erläutert werden. Genannt werden auch Anlaufstellen, bei denen es weitere Informationen und Ratschläge gibt. 

Freiwillig und selbstbestimmt – Engagement im Alter kann per E-Mail bestellt (bei Bestellungen bis zu neun Exemplaren) oder im Webshop gekauft werden (bei Bestellungen ab zehn Exemplaren). Der Einzelpreis beträgt 0,50 Euro plus Versandkosten.