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Schulstart in der Coronapandemie

„Keine 14 Tage Quarantäne bei negativem PCR-Test“

Die GEW plädiert dafür, bei Coronafällen individuell zu prüfen, ob eine ganze Klasse oder nur Einzelne in Quarantäne müssen und bundesweit gültige Leitlinien zu schaffen.

Nach dem Schulstart entbrennt die Debatte über die Quarantäneregeln in der vierten Corona-Welle. (Foto: GEW)

In immer mehr Bundesländern gehen die Ferien zu Ende, und die Schulen starten mit Präsenzunterricht. Angesichts der laufenden vierten Welle mit der Delta-Variante stellt sich die Frage, wie mit Coronafällen umzugehen ist. „Die GEW hält es grundsätzlich für richtig, Schülerinnen und Schüler, die zwar zur ersten Kontaktgruppe eines mit Corona infizierten Kindes gehörten, aber einen negativen PCR-Test vorweisen können, nicht 14 Tage in Quarantäne zu schicken“, sagte Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) der Funke-Mediengruppe.

„Es ist dringend notwendig, dass für die Entscheidungen der Gesundheitsämter bundesweit gültige Leitlinien entwickelt werden.“ (Maike Finnern)

Die GEW plädiert dafür, dass bei Coronafällen in einer Klasse oder Schule genau hingeschaut wird. „Wir brauchen Einzelfallentscheidungen: Die Gesundheitsämter in den Kommunen müssen die Bedingungen vor Ort bewerten und dann entscheiden, ob einzelne Schülerinnen und Schüler in Quarantäne geschickt werden oder ein ganzer Klassenverband in Quarantäne geht. Es ist dringend notwendig, dass für die Entscheidungen der Gesundheitsämter bundesweit gültige Leitlinien entwickelt werden“, sagte die GEW-Chefin.

Entscheidungen transparent machen

Die Entscheidungen müssten „auf der Folie etwa des Inzidenzwertes, der Impfquote und der Krankenhausbelegung einen Ausgleich zwischen dem Recht auf Bildung und dem Recht auf Gesundheit der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern schaffen“, sagte Finnern. „Einheitliche Richtlinien fördern die Transparenz von Entscheidungen und tragen zu deren Akzeptanz bei Kindern, Jugendlichen und deren Eltern bei.“