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Gesundheitsschutz trotz Krise

Mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter europäischer Bildungsgewerkschaften kamen vom 10. – 11. Oktober 2013 in Madrid zusammen, um gemeinsame Empfehlungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz im Bildungsbereich zu erarbeiten.

Fotos: Thea Nesyba

Die Autorin arbeitet bis Ende Januar 2014 als Praktikantin bei ETUCE in Brüssel. Innerhalb des fünfmonatigen Praktikums begleitet sie aktuelle ETUCE Projekte, bereitet Konferenzen und Veranstaltungen vor, betreut verschiedene Webseiten, und beobachtet aus Sicht der Bildungsgewerkschaften die aktuellen Entwicklungen in den EU Institutionen.

 

Die Kernfrage der Konferenz lautete: Wie können Gewerkschaften in Zeiten der Wirtschaftskrise zusammenarbeiten und erfolgreich agieren um gesunde und sichere Arbeitsbedingungen für Beschäftige im Bildungsbereich zu schaffen? Experten aus Gewerkschaften und Wissenschaft sprachen über den Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise, Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Risiken für Beschäftigte im Bildungsbereich. Gewerkschaftsfunktionäre aus Spanien, Frankreich, Slowenien und Großbritannien präsentierten erfolgreiche Kampagnen und Aktionen. Sarah Lyons, von der britischen Bildungsgewerkschaft NUT, stellte die short of strike action vor. Seit einem Jahr fordert die NUT Lehrkräfte an Schulen dazu auf, sich gegen die Zunahme der Arbeitsbelastung zu wehren indem sie z.B. der Schulleitung die vorgeschriebenen Stundenentwürfe nicht mehr vorlegen oder die Emailkorrespondenz auf festgelegte Zeiten beschränken.

Gestiegene Anforderungen an Lehrkräfte

Die Konferenz zeigte, dass Lehrkräfte und andere Beschäftige im Bildungsbereich in Europa oft ähnlichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. In vielen Ländern hat die Arbeitsbelastung innerhalb der letzten Jahre enorm zugenommen. Zusätzlich erschweren staatliche Sparprogramme die Arbeit. Die Anforderungen an Lehrkräfte steigen und die Fülle der Aufgaben nimmt zu, während unterstützenden Ressourcen entzogen werden – dieser Entwicklung müssen sich Bildungsgewerkschaften in ganz Europa stellen. Ergebnis der Konferenz sind gemeinsame Empfehlungen für die gewerkschaftliche Arbeit im Bereich des Gesundheitsschutzes. Der Tenor dieser Empfehlungen lautet: Wenn Beschäftige im Bildungsbereich zunehmend Stress und psychischen Belastungen ausgesetzt sind, dann leidet die Qualität der Bildung. Auch für Beschäftigte im Bildungsbereich gilt, dass Arbeit nicht krank machen darf.

Zusammenarbeit europäischer Bildungsgewerkschaften

Die Konferenz bildete den Abschluss eines europaweiten Projekts mit dem Titel „Bildungsgewerkschaften verbunden in Solidarität für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen in Zeiten der Wirtschaftskrise“. Das Projekt wurde vom Europäischen Gewerkschaftskomitee für Bildung und Wissenschaft (ETUCE) organisiert, der Regionalorganisation die Bildungsinternationale für Europa, in der die GEW Mitglied ist. Als Dachverband umfasst ETUCE insgesamt 132 Bildungsgewerkschaften in 45 Ländern innerhalb und außerhalb der Europäischen Union und repräsentiert rund 11 Millionen Mitglieder. Auf europäischer Ebene agiert ETUCE als Sozialpartner im Bildungsbereich und vertritt die Interessen der europäischen Bildungsgewerkschaften gegenüber dem Europäischen Verband der Arbeitgeber im Bildungswesen (EFEE) und den Institutionen der Europäischen Union.

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