E&W 3/2021
Geschlechterparität
Frauen haben zwar kontinuierlich an Sichtbarkeit in Politik und Gesellschaft gewonnen. Führungs- und Entscheidungsebenen bleiben jedoch männlich geprägt. Die aktuelle E&W widmet sich daher dem Thema Geschlechterparität.
In Schulen und Kitas stellen Frauen zwar die Mehrheit der Beschäftigten. Ein Blick in die Praxis zeigt jedoch: Je „höher“ die Schulform und die Besoldung sind, umso niedriger ist der Frauenanteil in den Leitungsgremien. Ebenso gilt: Die Vorstellungen von männlichem und weiblichem Leben, die in der Gesellschaft vermittelt werden, bestimmen nach wie vor die Berufswahl junger Menschen.
Die Bundestagswahl 2017 brachte unterdessen ein bitteres Erwachen: Der Frauenanteil im Parlament sank auf den Stand von Ende des vergangenen Jahrhunderts; nur knapp mehr als 30 Prozent Frauen zogen in den Bundestag in Berlin ein. Anfang Februar lehnte der 2. Senat des Bundesverfassungsgerichts zudem eine Wahlprüfbeschwerde ab, die zehn Frauen aus dem „Aktionsbündnis Parité“ eingereicht hatten. In der Beschwerde wurde der gesunkene Anteil der weiblichen Abgeordneten im Deutschen Bundestag beanstandet.
„Wichtige Zukunftsthemen wie die digitale Transformation, Klimaschutz, die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts oder die aktuelle Pandemiebewältigung können nur gelingen, wenn Frauen in entscheidenden Positionen mitgestalten.“ (Mona Küppers)
„Wichtige Zukunftsthemen wie die digitale Transformation, Klimaschutz, die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts oder die aktuelle Pandemiebewältigung können nur gelingen, wenn Frauen in entscheidenden Positionen mitgestalten – in Parlamenten, in Führungspositionen von Unternehmen, in wissenschaftlichen Gremien, in der medialen Diskussion und vielen anderen Bereichen“, schreibt unsere Gastkommentatorin, die Vorsitzende des Deutschen Frauenrates, Mona Küpppers.
Weil sich die Zusammensetzung von Belegschaften auch in Personalräten widerspiegeln soll, setzt sich die GEW in den Ländern für echte Gleichberechtigung von Frauen und Männern, jüngeren und erfahrenen Leuten ein – mit unterschiedlichen Erfahrungen. Und wie sieht es mit der Gleichstellung in der GEW aus? Das kommt darauf an, welches Gremium man sich anschaut. Im Geschäftsführenden Vorstand (GV) ist Luft nach oben, bisher sind nur vier der zehn Mitglieder weiblich.
Weitere Themen der März-Ausgabe der E&W:
- Bildungsgewerkschaft in der NS-Zeit: Die Gefahr unterschätzt
- Strategie des „Institut für Staatspolitik“: Geistiges Rüstzeug für die AfD
- Südtirol: Ein Master für Kita und Schule
- Digitalpakt Schule: Eine Daueraufgabe
- Kitas in der Coronapandemie: „Wir müssen uns Stück für Stück dem Regelbetrieb nähern“Vorbereitungsdienst in der Corona-Pandemie: „Krasse Erschöpfungszustände“
- Deutsches Institut für Menschenrechte: Versuchen, die Welt besser zu gestalten
- Frühe Bildung: Wenn Bildung „plopp“ macht …
- Berufliche Bildung: „Kein Tag ist wie der andere“
- Malawi: „Eine nationale Tragödie“
- fair childhood: Mehr Kinderarbeit auf den Kakaofeldern
- Kommentar: Lieferkettengesetz jetzt!