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#GEWTAG22

Geflüchtete ins Bildungssystem integrieren

Das Bildungssystem steht vor immensen Aufgaben – auch weil viele geflüchtete Kinder und Jugendliche dauerhaft eine Chance auf Bildungsteilhabe verdient haben. Das sahen auch die Delegierten des Gewerkschaftstages so.

Gewerkschaftstag am 22. Juni 2022 in Leipzig (Foto: Kay Herschelmann).

Die GEW fordert Bund und Länder auf, die Voraussetzungen zu schaffen, dass allen geflüchteten Kindern und jungen Menschen schnellstmöglich die Aufnahme in Kitas, Schulen, Hochschulen und berufliche Qualifizierung ermöglicht wird. Die Delegierten begründeten den Antrag mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und seinen Folgen auf globale Fluchtbewegungen. Der Krieg in der Ukraine habe Millionen Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, in die Flucht gezwungen. Deutschland und seine Bildungseinrichtungen müssten ein sicherer Zufluchtsort für alle Geflüchteten sein.

„Bildung ist ein Menschenrecht und Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“ (Maike Finnern)

Auch wenn bei vielen Geflüchteten der Wunsch bestehe, bald zurückzukehren, werde ein großer Teil von ihnen voraussichtlich über einen unabsehbaren Zeitraum bei uns leben. „Bildung ist ein Menschenrecht und Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern. Gerade die jüngsten, oft traumatisierten Geflüchteten benötigten besonders gut ausgestattete Bildungseinrichtungen. Diese müssten so ausgestattet werden, dass die Pädagoginnen und Pädagogen, die dort arbeiten, in die Lage versetzt werden, diese Aufgabe dauerhaft bewältigen zu können. Kitas, Schulen und Bildungsträger benötigten dringend mehr finanzielle Mittel für Fachkräfte, Räume und Ausstattung, um ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot zu ermöglichen. Bund und Länder werden von der GEW aufgefordert, die Kommunen bei der Integration der Geflüchteten in das Bildungssystem finanziell zu entlasten.

Auf ihrem außerordentlichen Gewerkschaftstag in Leipzig sprach sich die Bildungsgewerkschaft zudem dafür aus, dass pädagogische Fachkräfte aus allen Ländern – nicht nur aus der Ukraine – schnell und niedrigschwellig ein Beschäftigungsangebot an Schulen und Kitas erhalten sowie diskriminierende Hürden bei der Anerkennung internationaler Berufsqualifikationen abgebaut werden. Dabei müssten ihre entsprechenden Qualifikationen unbürokratisch anerkannt und eventuell notwendige (Nach-)Qualifizierungsmaßnahmen in ausreichender Anzahl angeboten werden.

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