TV Gesundheitsschutz
Fünfter Warnstreik mit 3.500 Berliner Lehrkräften
In Berlin haben erneut Tausende Pädagoginnen und Pädagogen für kleinere Klassen demonstriert. Die GEW Berlin fordert dazu einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz - und kritisiert eine fehlende Verhandlungsbereitschaft des Finanzsenators.
Im Streit um einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz für Lehrkräfte sind am fünften Warnstreiktag der GEW Berlin rund 3.500 Pädagoginnen und Pädagogen auf die Straße gegangen. Die Demonstrierenden – tarifbeschäftigte Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Schulpsychologinnen und -psychologen – zogen durch Berlin-Mitte bis zum Roten Rathaus.
„Nur mit einem Tarifvertrag können wir den Senat dazu bringen, endlich verbindliche Zusagen über mehr Personal, mehr Schulgebäude und kleinere Klassen zu machen.“ (Anne Albers)
Mit dem Tarifvertrag will der GEW-Landesverband kleinere Klassengrößen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen durchsetzen und verbindlich regeln. Kleinere Klassen tragen nach Ansicht von Fachleuten durch eine geringere Arbeitsbelastung zum Gesundheitsschutz der Pädagoginnen und Pädagogen bei.
„Der Tarifvertrag ist unser Hebel für Entlastung“, sagte die Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Anne Albers, bei der Kundgebung am Dienstag. „Nur mit einem Tarifvertrag können wir den Senat dazu bringen, endlich verbindliche Zusagen über mehr Personal, mehr Schulgebäude und kleinere Klassen zu machen.“
„Die Berlinerinnen und Berliner sind sehr unzufrieden mit dem schlechten Zustand unserer Schulen.“ (Tom Erdmann)
Der Vorsitzende Tom Erdmann kündigte weitere Warnstreiks an, sollte Berlins Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) seine Haltung nicht überdenken und mit der GEW in Verhandlungen treten. „Die Berlinerinnen und Berliner sind sehr unzufrieden mit dem schlechten Zustand unserer Schulen – dies sollte der rot-grün-rote Senat endlich ernst nehmen.“
Die GEW will eine Lösung noch in diesem Schuljahr und verweist darauf, dass in ihren Wahlprogrammen alle drei Regierungsparteien kleinere Klassen gefordert hatten. In Berlin fehlen rund 20.000 Schulplätze, so dass viele Klassen deutlich größer sind als ursprünglich geplant.