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Film des Monats von Kinofenster.de

„Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“

Die Geschichte von Christiane F., die im West-Berlin der 1970er-Jahre als Teenagerin von Heroin abhängig wird, ist schon vielfach erzählt worden. Nun rückt eine achtteilige Serie das Schicksal des Mädchens wieder in den Mittelpunkt.

In "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gerät eine Clique von Jugendlichen in den Strudel von Heroinsucht und Beschaffungsprostitution. (Foto: Pixabay / CC0)

Die auf Tatsachen beruhende Geschichte des drogenabhängigen Teenagers Christiane F. aus Berlin ist bekannt: 1978 erschien sie als mehrteilige Reportage im Nachrichtenmagazin „Der Stern“ und in Buchform, auf der Bühne sowie 1981 im Kino. Nun widmet sich eine achtteilige Serie auf Amazon Prime erneut dem Schicksal des Mädchens. Kinofenster.de wählte die Produktion zum Film des Monats März und stellt Materialien für den Unterricht sowie die außerschulische Bildungsarbeit zu Verfügung. Das filmpädagogische Portal bespricht zudem nicht nur die aktuelle Neuerzählung, sondern befasst sich auch mit dem Spielfilm „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ von Uli Edel.

Die Handlung in Kurzfassung: Christiane F. wächst in der Berliner Hochhaussiedlung Gropiusstadt auf, stürzt sich als Teenager mit ihrem Freundeskreis ins Nachtleben und beginnt – zum einen aus Neugier und Spaß, zum anderen, um den Problemen des Alltags zu entkommen – mit Drogen zu experimentieren. Am Ende stehen Heroin und Prostitution und damit die Selbstzerstörung.

„Konkret wünsche ich mir, dass die Zuschauenden Mitgefühl für Menschen entwickeln, die nicht perfekt funktionieren, was heißt, die ihr Leben nicht im gesellschaftlich geforderten Sinne auf die Reihe bekommen.“  (Annette Hess)

In der Serie wird laut Kinofenster.de der Coming-of-Age-Plot stärker betont als im ersten Spielfilm. Außerdem nehmen die Erlebnisse der Freunde und Freundinnen von Christiane F. mehr Raum ein. Die Ästhetik entfernt sich vom dokumentarisch anmutenden Stil der ersten Verfilmung. „Gerade auch in Hinsicht auf den Heroinkonsum neigt die Serie so trotz einiger drastischer Szenen zur Romantisierung“, bilanziert das Filmportal. 

Im Interview sagt Drehbuchautorin Annette Hess auf die Frage, was Jugendliche anhand der Serie lernen könnten: „Konkret wünsche ich mir, dass die Zuschauenden Mitgefühl für Menschen entwickeln, die nicht perfekt funktionieren, was heißt, die ihr Leben nicht im gesellschaftlich geforderten Sinne auf die Reihe bekommen.“

Einsatz im Unterricht ab Klasse 11 

Neben dem Arbeitsblatt für den Unterricht und Vorschlägen für die freie Bildungsarbeit beleuchtet ein Hintergrundtext die wechselvolle Geschichte der Drogenpolitik und Suchthilfe in der Bundesrepublik Deutschland. Kinofenster.de empfiehlt den Film ab 16 Jahren und ab der 11. Klassenstufe für die Fächer Deutsch, Politik, Gesellschaftskunde, Pädagogik und Psychologie. Mögliche Themen sind Erwachsenwerden, Freundschaft, Drogen, Jugendkultur und Familie.