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FAZ-Berichterstattung fiktional statt faktenorientiert

Der Bundespräsident eröffnete mit einer Rede den 20. Deutschen Bankentag 2014 in Berlin. Die Rede wurde sehr unterschiedlich bewertet. Das Handelsblatt titelt in einem Beitrag "Der Freund der Finanzprofis" und spricht von "Joachim Gauck, der Banken-Versteher". Die FAZ und faz.net setzen den Akzent auf die bildungspolitische Agenda in Sachen Schulfach Wirtschaft. Ihre Berichterstattung steht allerdings als tendenziös in der Kritik.

So schreibt Reinhold Hedtke auf der Internetseite der Initiative für eine bessere ökonomische Bildung:

"Die FAZ dagegen setzt einen eigenwilligen Schwerpunkt und schert sich wenig darum, was der Bundespräsident tatsächlich schreibt oder sagt. Auf faz.net titelt sie am Tag der Rede "Gauck fordert mehr Wirtschaft in der Schule". FAZ und faz.net setzen damit ihre bekannt tendenziöse Berichterstattung zum Thema ökonomische Bildung an Schulen fort. Die Redaktion bleibt ihrer bildungspolitischen Agenda in Sachen Schulfach Wirtschaft treu, und lässt sich dabei von Fakten nicht irritieren, wie der abgedruckte Wortlaut der Gauck-Rede eindeutig belegt. So macht man eine Fiktion zur Schlagzeile. Journalistische Professionalität? Hauptsache, die Meldung passt ins politische Programm.

Schon im Januar zeigte sich die FAZ in einem bildungspolitisch strategisch gut terminierten Bericht über den Modellversuch Wirtschaft an Realschulen in NRW immun gegenüber Fakten und offen für Fiktionen. Sie titelte "Schüler wollen Wirtschaft als Fach - Grüne nicht", obwohl die Schüler nie dazu befragt wurden. Eine falsche Meldung und eine tendenziöse Berichterstattung stören wohl nicht, wenn die politische Richtung stimmt."