Das Berufsethos müsse auch Leitlinie gewerkschaftlicher Arbeit sein, fordert Hoffmann in der Juli-/Augustausgabe der "E&W". Im GEW-Kontext bedeute dies: "Das uneingeschränkte Bekenntnis zu den allgemeinen Menschen- und Kinderrechten sowie zu den UN-Antidiskriminierungskonventionen sollte die Grundlage unseres professionellen Handelns sein. Nach diesem Wertekanon beurteilen wir Schulgesetze, organisatorische Regelungen, Strukturen und Rahmenbedingungen."
Wie PädagogInnen ein gemeinsames Berufsethos entwickeln können, haben zwei große Lehrerverbände aus Schweden gezeigt. Schon 2001 beschlossen dort die Bildungsgewerkschaft Lärarförbundet und die Lehrervereinigung Lärarnas Riksförbund gemeinsam eine „Berufsethik für Lehrkräfte“ zu erarbeiten. Sie sollte für sämtliche Lehrkräfte von der Vor- bis zur Hochschule verbindlich gelten. Ziel war und ist es, den Lehrerberuf zu stärken und der Profession zu einem klaren Profil zu verhelfen.
Der Bildungsforscher Lothar Krappmann fordert unterdessen mehr Mitbestimmung und Demokratie in der Schule. Gemeinsam mit anderen WissenschaftlerInnen hat er ein Manifest für „Kinderrechte, Demokratie und Schule“ verfasst. Schulen müssen ihre Bildungsziele nach Meinung des Bildungsforschers Lothar Krappmann gemäß der UN-Kinderrechtskonvention neu ausrichten."Kinder sollten beispielsweise mitreden dürfen, welche Themen im Unterricht behandelt, und wie sie vermittelt werden".