Ein Bundesländervergleich der gebundenen Ganztagsschulen zeigt: Bei der zusätzlichen Zeit, die Schülerinnen und Schüler in der Schule verbringen, gibt es ebenso wie beim Personal große Unterschiede. Offenkundig herrschen auch unterschiedliche Vorstellungen, warum Ganztagsschulen notwendig seien, und was diese zu guten Schulen mache. Wenn die Personaldecke auf Kante genäht ist und die Räume knapp sind, stoßen gebundene Ganztagsschulen im Alltag an ihre Grenzen, wie beim Besuch in einer Integrierten Gesamtschule in Niedersachsen deutlich wird. Alle drei Jahre gibt auch die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen Einblicke in den Ist-Stand. Die jüngsten Ergebnisse zeigen: Mehr Einsatz in der Schul- und Unterrichtsentwicklung wäre gut.
Die Ganztagsschule bringt derweil neue Formen der Arbeitsbelastung mit sich, von denen Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher unterschiedlich betroffen sind: An rhythmisierten Modellen mangelt es. Unterschiedliche Arbeitszeiten erschweren auch die Kooperation von Lehrkräften und Schulsozialarbeit: Lehrerinnen und Lehrer können erst nach dem Unterricht, wenn die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter schon fast Feierabend haben. Die Hamburger Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg wird von 1.300 Schülerinnen und Schülern aus 40 Ländern besucht. 145 Lehrkräfte, 15 Sonderpädagogen, 9 Erzieherinnen und 7 Sozialpädagogen arbeiten im Ganztagsbetrieb - die „E&W“ hat mit Leiter Björn Lenwenus darüber gesprochen.