2016 erzielte der Staat dank hoher Steuereinnahmen und niedriger Zinslast 20 Milliarden Euro Haushaltsüberschuss. "Wann, wenn nicht jetzt, sollte es Lohnerhöhungen geben?", fragt der DGB-Wirtschafts- und Finanzexperte Mehrdad Payandeh, in seinem Gastkommentar. Auch internationale Organisationen fordern von Deutschland höhere Löhne für die Beschäftigten.
Der GEW-Tarifexperte Andreas Gehrke schwört alle Gewerkschaftsmitglieder in der anstehenden Tarifrunde auf ein enges Miteinander ein: "Allen Beschäftigten muss bewusst sein, dass sie nur gemeinsam eine kräftige Lohnerhöhung erkämpfen können." "Der Frust in den Lehrerzimmern ist groß", betont Jörg Becker, seit 30 Jahren Mathelehrer an einer Oberschule in Leipzig. "Bei der Pflichtstundenzahl liegen wir im Bundesvergleich immer am oberen Ende – aber beim Gehalt ganz unten."
Boulevardmedien zufolge zahlt übrigens das oberste Zehntel der Einkommensbezieher 55 Prozent des gesamten Steueraufkommens. Bezieht man jedoch die Sozialabgaben ein, kommt eine deutlich niederigere Zahl heraus.