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E&W 11/2015: Sexuelle Gewalt im Netz

Vier Jahre nach Gründung des „Runden Tischs Sexueller Kindesmissbrauch“ fällt die Bilanz nach Ansicht von Innocence in Danger "enttäuschend" aus. In den 100-Millionen-Euro-Fonds, aus dem Hilfen für Missbrauchsopfer bezahlt werden sollten, hätten neben dem Bund erst zwei Länder eingezahlt.

"Ein Skandal", betont Julia von Weiler, Psychologin und Vorstand des Vereins Innocence in Danger. Dabei haben Internet und soziale Netzwerke weiter verschärft. "Nie hatten es Täter und Täterinnen leichter, so ungestört und ungehemmt in Kontakt mit Kindern zu treten – über Onlinespiele, Chatrooms, Messengerdienste. Eltern haben in den meisten Fällen keine Ahnung, wem ihre Kinder auf den Plattformen begegnen", sagt die Expertin.

Um sexuellem Missbrauch vorzubeugen, müssten sich auch Bildungsinstitution mit dem Thema auseinandersetzen und sich für den „Ernstfall“ vorbereiten. Im November ist sexuelle Gewalt daher Schwerpunktthema der "E&W". Wir haben beispielsweise einen im Bereich Kinderpornografie tätigen Berliner Ermittler begleitet und mit einer Schulsozialarbeiterin über "Sexting" gesprochen.

Außerdem im neuen Heft: Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe macht sich weiter für das uneingeschränkte Recht auf Bildung für Flüchtlinge stark, Tarifexperte Andreas Gehrke kommentiert das Tarifergebnis im Sozial- und Erziehungsdienst. Katharina Rhein von der Frankurter Forschungsstelle NS-Pädagogik erklärt im Interview, warum die Verbreitung der Nazi-Ideologie nicht nur ein Thema für Historiker ist - und wie Ihre Studien dazu im Unterricht eingesetzt werden können.