Die Übersicht basiert auf einer Anfrage an alle Bildungsministerien zwischen September und Dezember 2013. Sie bezieht sich also im Wesentlichen auf die von den Ministerien beauftragten oder mitfinanzierten wissenschaftlichen Begleitungen.
Sie zeigt recht deutlich, wie disparat die wissenschaftlichen Begleitungen von Inklusion bundesweit sind, wo sie thematische Schwerpunkte setzen oder auch Forschungslücken haben. Zu den Schwerpunkten gehören zum Beispiel die Lern- und Sozialentwicklung, die Akzeptanz des gemeinsamen Lernens oder auch die Zusammenarbeit bzw. Qualifizierung des beteiligten Personals.
Eindeutige Lücken bestehen zum Beispiel bei Fragen hinsichtlich inklusiver Bildung als landesweites Gesamtsystem (mit unterschiedlichen Handlungsebenen), außerschulischer Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen sowie bei behinderungs-, gender- oder auch migrationsspezifischen Fragestellungen. Die wissenschaftliche Untersuchung der „Gelingensbedingungen“ leidet – so Preuss-Lausitz – an begrifflicher und konzeptioneller Unschärfe. Bei den ersten inhaltlichen Ergebnissen zeigt sich indessen eine hohe Akzeptanz des gemeinsamen Unterrichts bei den unterschiedlichen Akteuren.
Das Dokument dient gleichsam als Anregung – etwa an die KMK -, regelmäßig und systematisch über die Forschung zu inklusiver Bildung zu berichten und die aufgezeigten „Lücken zum Anlass neuer Begleitforschungsvorhaben [zu] nehmen“.
Evaluation inklusiver Schulbildung - eine Übersicht
Nachdem in den 2000er Jahren SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf kein Gegenstand allgemeiner Bildungsforschung und öffentlichen Interesses waren, ist seit der zweiten Dekade des Jahrhunderts eine neue Welle von Evaluationen der unterschiedlichen Wege zur inklusiven Schule zu verzeichnen. Prof. Dr. Ulf Preuss-Lausitz hat diese in einer Übersicht zusammen gestellt.