Zum Inhalt springen

Sozial- und Erziehungsdienst

Erste Warnstreiks am Internationalen Frauentag

Nach dem ersten ergebnislosen Treffen in der Tarifrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst rufen die Gewerkschaften die Beschäftigten auf, am Internationalen Frauentag für ihre Forderungen auf die Straße zu gehen.

Die GEW ruft in vielen Städten zu Warnstreiks auf (Foto: Kay Herschelmann)

GEW und ver.di nutzen den Internationalen Frauentag am Dienstag, um mit ersten Warnstreiks ihren Forderungen in der Tarifrunde für die Sozial- und Erziehungsberufe (SuE) im öffentlichen Dienst Nachdruck zu verleihen. „Die Beschäftigten im SuE-Bereich sind verärgert, dass die Arbeitgeber bei vielen berechtigten Forderungen keinen Handlungsbedarf sehen. Unzureichende Arbeitsbedingungen und der gesellschaftlichen Aufgabe nicht angepasste Gehälter haben dazu geführt, dass es in diesen Berufen einen häufigen personellen Wechsel gibt und sich der Fachkräftemangel immer weiter zuspitzt. Schon heute fehlen an den Kitas des Landes Erzieherinnen und Erzieher im sechsstelligen Bereich“, sagte Frauke Gützkow, GEW-Vorstandsmitglied für Frauenpolitik, am Montag in Frankfurt am Main.

„Die aktuellen Tarifverhandlungen für die Sozial- und Erziehungsberufe in den Kommunen sollen deshalb auch einen weiteren Schritt zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Arbeitsleben bringen.“ (Frauke Gützkow)

Zugleich verwies sie darauf, dass 83 Prozent der Beschäftigten im SuE-Bereich Frauen seien, im Erzieherinnenberuf sogar 94 Prozent. „Die aktuellen Tarifverhandlungen für die Sozial- und Erziehungsberufe in den Kommunen sollen deshalb auch einen weiteren Schritt zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Arbeitsleben bringen.“ Das Motto der DGB-Gewerkschaften am diesjährigen Internationalen Frauentag lautet „Wandel ist weiblich“.

Vor- und Nachbereitungszeit regeln

Um die SuE-Berufe zudem wieder attraktiver zu gestalten, sei es dringend notwendig, dass sich Arbeitgeber und Gewerkschaften darauf verständigten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Beschäftigten zu entlasten. „Wir brauchen beispielsweise Vereinbarungen, in denen die Vor- und Nachbereitungszeiten festgeschrieben werden“, sagte Gützkow. 

Die Arbeitgeber wiesen in der ersten Verhandlungsrunde mit ver.di am 25. Februar wichtige Kernforderungen der Gewerkschaften zurück. Die GEW fordert, gemeinsam mit ver.di, die für die DGB-Gewerkschaften die Verhandlungen führt, von den Arbeitgebern echte Anerkennung und Wertschätzung statt nur lobender Worte. Die zweite Runde ist auf den 21./22. März terminiert.