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Mindestlohn in der Weiterbildung

Ein mageres Arbeitgeberangebot

Die Gewerkschaften GEW und ver.di haben am 1. März 2022 die Verhandlungen für die Fortführung des Mindestlohns für das pädagogische Personal in der Weiterbildung fortgesetzt.

Die Gewerkschaften GEW und ver.di haben am 1. März 2022 die Verhandlungen für die Fortführung des Mindestlohns für das pädagogische Personal in der Weiterbildung nach den Sozialgesetzbüchern II und III mit der Zweckgemeinschaft des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung e.V. (BBB) fortgesetzt. Die Arbeitgeberseite hat im zweiten Verhandlungstermin ein Angebot vorgelegt, das deutlich hinter den Forderungen der Gewerkschaften bleibt.

Das Arbeitgeberangebot ab dem 1. Januar 2023 sieht folgende Punkte vor:

  1. Gesamtlaufzeit von 4 Jahren
  2. Erhöhung des Mindestlohns Weiterbildung für das pädagogische Personal in Gruppe 1 und 2 in folgenden Schritten:
    • um 3 Prozent zum 01.01.2023
    • um weitere 3 Prozent zum 01.01.2024
    • um 3,5 Prozent zum 01.01.2025 und
    • um weitere 3,5 Prozent zum 01.01.2026
  3. Beibehaltung der Differenzierung nach Gruppe 1 und Gruppe 2

Gewerkschaften fordern Nachbesserungen

Die Gewerkschaften GEW und ver.di haben klar gemacht, dass sie – bei einer derart langen Laufzeit – deutlichen Nachbesserungsbedarf beim Gesamtvolumen des Angebots sehen. Angesichts der anhaltend hohen Inflation, aber auch der vergleichsweise sehr hohen Steigerung des gesetzlichen Mindestlohns zum Oktober 2022 auf 12 € pro Stunde, erscheint eine spürbare Erhöhung mit dem ersten Schritt für dringend geboten.

Auch wenn die Vorstellungen der Gewerkschaften und der Arbeitgeberseite noch deutlich auseinanderliegen, ist anzuerkennen, dass die Zweckgemeinschaft des BBB in der zweiten Verhandlungsrunde ein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat. Das macht Hoffnung, dass die in der ersten Runde geäußerte Absicht der Arbeitgeberseite, schnell zu einem guten Ergebnis zu kommen, ernst gemeint war. Wie ernst, kann die Zweckgemeinschaft des BBB mit einem verbesserten Angebot bei der 3. Verhandlungsrunde am 21. März in Hannover zeigen.