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Verzweifelte Lage im Gaza-Streifen

EI ruft zu Waffenstillstand und humanitärer Hilfe auf

Education International (EI) äußert sich besorgt über die katastrophale Lage der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen und ruft dazu auf, den Zugang zu humanitärer Hilfe und zu Bildung sicherzustellen.

Education International/Teach in Peace (@robwilsonwork, 2018)

Die Situation der Zivilbevölkerung in Gaza hat sich durch die knapp dreimonatige Blockade des Gaza-Streifens durch die israelische Regierung, die die humanitäre Hilfe einschließt, weiter verschlechtert. Angesichts dieser Situation und der drohenden Eskalation des Kriegs in der Region hat der globale Dachverband der Bildungsgewerkschaften Education International (EI) mit zwei Erklärungen im Mai und Juni zu einem Waffenstillstand und zu humanitärer Unterstützung aufgerufen.

Verhandlungslösung gefordert

„Die Blockade verhindert die Einfuhr lebenswichtiger Güter wie Nahrungsmittel, sauberes Trinkwasser, medizinische Hilfe und andere lebensnotwendige Güter“, heißt es in der Erklärung. Hunger dürfe nicht als Kriegswaffe eingesetzt werden, da dies einen gravierenden Verstoß gegen das internationale Recht darstelle.

Den angekündigten Plänen der israelischen Regierung, die Militäroperationen im Gazastreifen auszuweiten, um eine „dauerhafte Präsenz” und eine „Eroberung” zu erreichen werden von EI scharf kritisiert: „Eine solche militärische Eskalation würde zu einer weiteren Vertreibung von vielen tausenden palästinensischen Zivilist*innen führen, die bereits in überfüllten und unterversorgten Gebieten leben.“

EI setzt sich weiterhin für die Freilassung der Geiseln und eine diplomatische Lösung ein, die zu einem dauerhaften Frieden führt. Der globale Dachverband spricht sich ebenfalls für eine Zwei-Staaten-Lösung aus, die Israel und Palästina sichere Perspektiven bietet.

Bildung ist ein Grundrecht

EI zeigte sich ebenfalls besorgt über die Zerstörung der Bildungsinfrastruktur in Gaza sowie die Schließung der vom UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge betriebenen UNRWA-Schulen in den palästinensischen Gebieten und fehlender alternativer Bildungsmöglichkeiten. Dadurch werde das Grundrecht palästinensische Kinder auf Zugang zu Bildung entzogen.

„Kinder haben das Recht, in Frieden und Sicherheit zu lernen.“ (David Edwards)

„Schulen und Bildungseinrichtungen müssen von allen bewaffneten Akteuren stets als sichere Zufluchtsorte respektiert werden und dürfen niemals Ziel von Krieg oder Gewalt sein. Kinder haben das Recht, in Frieden und Sicherheit zu lernen“, erklärt David Edwards, EI-Generalsekretär.

Die internationale Gemeinschaft müsse dem Zugang zu Bildung in Palästina Priorität einräumen, indem sie Schulen wiederaufbaut, Schüler*innen und Lehrkräfte psychologisch unterstützt und die Rechte der Lehrkräfte sicherstellt. 

Education International unterstützt mit einem Solidaritätsfonds die Arbeit der palästinensischen Bildungsgewerkschaften, um humanitäre Hilfe für ihre Mitglieder bereitzustellen.