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Dritter Aktionszeitraum der Initiative „Bildung. Weiter denken!“

GEW-Landesverbände quer durch die Republik haben unter dem Motto „lerntRÄUME gestalten“ mehr Geld für eine zeitgemäße bauliche und technische Ausstattung von Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen gefordert.

Ein echtes Weiterbildungsgesetz muss die Defizite in den institutionellen, finanziellen, zeitlichen und organisatorischen Voraussetzungen für gutes Lehren und Lernen verbessern, so die GEW. (Foto: Pixabay / CC0)

Dritter Aktionszeitraum der Initiative „Bildung. Weiter denken!“: Im Juni haben die GEW-Landesverbände unter dem Motto „lerntRÄUME gestalten“ darauf aufmerksam gemacht, dass für eine zeitgemäße bauliche und technische Ausstattung von Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen mehr finanzielles Engagement erforderlich sei. Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe besuchte gemeinsam mit der schleswig-holsteinischen Landesvorsitzenden Astrid Henke die Freiherr-vom-Stein Schule in Neumünster. Diese wurde für ihr digitales Lernkonzept zwar mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet, trotzdem ist das Flurschulen-Gebäude nicht auf die Bedürfnisse neuer Lehr- und Lernkonzepte ausgerichtet. Auch die Lehrkräfte brauchen mehr Unterstützung –  etwa durch die Finanzierung eines IT-Supports an der Schule. Stadtrat Carsten Hillgruber (SPD) kündigte an, in den nächsten Jahren 3,8 Millionen Euro zusätzlich in die Digitalisierung an Schulen zu stecken. 

Bei einer Pressekonferenz in Magdeburg forderte Tepe: „Die elf Milliarden Euro, die die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode mehr für den Bildungsbereich bereitstellen will, sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Der Bund müsse Länder und Kommunen bei der Sanierung, Modernisierung und dem Neubau von Schulen, aber auch Hochschulen stärker entlasten. Die Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, Eva Gerth, sagte, derzeit gebe es im Land ein großes Gefälle zwischen umfassend sanierten und ausgestatteten Einrichtungen und solchen, in denen seit Jahrzehnten nichts passiert sei. Die aktuelle Schulbaurichtlinie in Sachsen-Anhalt sei mehr als 20 Jahre alt. Begleitet wurde die Pressekonferenz von einer Ausstellung mit Schautafeln zum Zustand mancher Bildungseinrichtung.

In Baden-Württemberg besuchte die Landesvorsitzende Doro Moritz unter anderem Schulen in Heilbronn und Freiburg, die sich in einer schwierigen baulichen Situation befinden und die sich Sanierungen und Umbauten wünschen. Auch die GEW in Sachsen beteiligte sich an den Aktionen.

Im Interview mit der „E&W“ forderte Martin zur Nedden, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), jüngst: „Die Kommunen brauchen mittel- und langfristige Finanzierungssicherheit, um Bestandspflege und Neubau sinnvoll betreiben zu können. Ad-hoc-Aktionen bergen die Gefahr, dass es zu suboptimalen Ergebnissen kommt, da der erforderliche Planungsvorlauf fehlt.“ Mit Blick auf den Ausbau des Ganztags seien Aufenthaltsqualitäten sowohl in den Gebäuden wie auf den Freiflächen wichtig. Vielfältige Nutzungen müssten möglich sein. „Wir brauchen Räume, die unterschiedliche Vermittlungsformen erlauben und nicht nur Frontalunterricht.“