Zum Inhalt springen

Dokumentation „Eldorado“ analysiert europäische Flüchtlingspolitik

Die Dokumentation „Eldorado“ hinterfragt die europäische Migrationspolitik - die bürokratischen Hürden für Asylsuchende und die von der Mafia kontrollierte Schattenwirtschaft in Italien, in der Flüchtlinge notgedrungen oft landen.

Foto: Majestic Filmverleih

Als der 1941 geborene Markus Imhoof ein kleiner Junge war, nahmen seine Eltern das italienische Flüchtlingskind Giovanna bei sich in der Schweiz auf. Doch die große Politik riss die Kinderfreundschaft auseinander. Die Erinnerungen daran veranlassten den Schweizer Regisseur nun, sich mit der aktuellen europäischen Flüchtlingspolitik zu beschäftigen. In seiner Dokumentation „Eldorado“, die seit 26. April 2018 im Kino zu sehen ist, nimmt ein italienisches Marineschiff vor der libyschen Küste 1.800 Bootsflüchtlinge an Bord – von denen keiner die Chance hat, legal nach Europa zu kommen. Vom Schiff geht es für viele Monate in ein Flüchtlingslager, und wer dieses verlässt, für den bleibt oft nur Schwarzarbeit auf Plantagen oder Prostitution. Ein Betroffener sagt: „Das hier ist kein Leben, es ist nicht mal Überleben.“ Imhoof hinterfragt ein System, das viele Flüchtlinge in einen teuflischen Kreislauf entlässt.

Für Lehrkräfte, die „Eldorado“ im Unterricht besprechen wollen, gibt es Materialien zu Themen wie Flüchtlinge, Menschenrechte, Heimat, Ausbeutung und Globalisierung auf Kinofenster.de. Der Einsatz wird ab der 9. Klasse in den Fächern Sozialkunde, Politik, Geografie, Ethik, Geschichte, Deutsch oder Kunst empfohlen.