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„Unblack the Box“ veröffentlicht Leitfragen

Digitale Technologien in der Bildung besser verstehen

Die Netzwerkinitiative „Unblack the Box“ hat eine Checkliste mit zwölf Leitfragen veröffentlicht, die zu einer (selbst)bewussten Nutzung von digitalen Technologien im Bildungssektor beitragen sollen.

"Inwieweit ist künstliche Intelligenz (KI) involviert?" ist eine der zwölf Leitfragen. (Foto: Pixabay / CC0)

„Unblack the Box“ ist eine im Jahr 2019 gegründete Netzwerkinitiative von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Erziehungswissenschaft, Soziologie, Bildungsinformatik, Medien- und Gesundheitspädagogik sowie Lehrkräften in Schule, Hochschule sowie Lehreraus- und -fortbildung. Sie will Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte und Dozentinnen und Dozenten befähigen, der Digitalisierung von Bildung auch ohne umfassende informatische Kenntnisse mit kritisch-bewusster Entscheidungs- und Gestaltungsfähigkeit zu begegnen.

Mit einer sogenannten alternativen Checkliste stellte die Initiative nun zwölf zwölf Leitfragen zusammen, die zu einer (selbst)bewussten Nutzung von digitalen Technologien im Bildungssektor beitragen sollen. „Unblack the Box“ beantwortet alles auch direkt mit konkreten Beispielen und Literaturhinweisen und stellt darüber hinaus weiterführende praxisbezogene Fragen.

Zu den Themen der Checkliste gehören folgende Aspekte: Inwieweit ist künstliche Intelligenz (KI) involviert? Wo fließen die Daten hin? Welche Art Lernen/Bildung macht die Software (nicht) möglich? Wer berät/schult mit welcher Logik? Wer steckt hinter dem Tool? Was sind die bildungspolitischen Hintergründe? Inwieweit gibt die Software/Plattform Möglichkeiten der (pädagogischen) Gestaltbarkeit? Und wie (viel) wird überwacht? 

Positionen der GEW-Fachleute

Auch für die GEW gehört eine Diskussion über eine demokratische Digitalisierung und Grundrechte in der digitalen Welt dringend auf die Tagesordnung. „Der Bildungsbereich scheint dabei bislang unterbelichtet: Während die Gefahren der Datafizierung und Algorithmisierung mittlerweile mit Blick auf Google, Facebook & Co. öffentlich diskutiert werden, fehlt dieser kritische Blick auf die Modellierung des Lehrens und Lernens durch Software, Plattformen oder Verwaltungsprogramme weitgehend“, schrieben die GEW-Referentinnen Martins Schmerr und Birgita Dusse aus dem Organisationsbereich Schule bzw. Bildung in der digitalen Welt jüngst in der E&W

Schulexpertin Ilka Hoffmann betonte bei einem GEW-Expertengespräch zum Thema Learning Analytics bereits im September 2019, die Industrie habe ein kommerzielles Interesse, digitale Tools in Bildungseinrichtungen zu verbreiten. Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied Berufliche Bildung und Weiterbildung, forderte: „Vor der Einführung digitaler Technik brauchen wir pädagogische Konzepte.“ Und: „Wir brauchen Räume, in denen ein unbeobachtetes Lernen und Arbeiten möglich ist.“