30. Gewerkschaftstag der GEW
„Dieser Antrag hat mit Jeder und Jedem von euch zu tun“
Eine professionelle pädagogische Haltung prägt nach Ansicht der GEW die Qualität der Bildungsarbeit – und kann auch einen Beitrag zu mehr Chancengleichheit leisten.
Eine klare pädagogische Haltung ist für alle Pädagog*innen unverzichtbar: Auf diese so unstrittig klingende Position verständigte sich die GEW jetzt auch ganz offiziell: Beim 30. Gewerkschaftstag in Berlin verabschiedeten die Delegierten am Donnerstag einen Antrag mit dem Titel „Gemeinsam gestalten wir die Zukunft – Pädagogische Haltung als Grundlage erfolgreicher Bildung“.
„Unsere Werte und Haltungen beeinflussen, wie wir Kinder und junge Menschen bilden und erziehen.“
Die pädagogische Haltung sei entscheidend für die Qualität der Bildungsarbeit und zugleich Ausdruck pädagogischer Professionalität, betonte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit. „Sie ist auch unerlässlich, um Kinderrechte aktiv zu verwirklichen“, sagte sie mit Verweis auf einen zuvor angenommenen Antrag zur Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz.
„Unsere Werte und Haltungen beeinflussen, wie wir Kinder und junge Menschen bilden und erziehen“, heißt es in dem Antrag zur Erklärung weiter. „Deshalb sind Bildungs- und Erziehungsprozesse in diesem Sinne keine individuellen Prozesse, sondern auch gesamtgesellschaftliche.“
Gleiche Bildungschancen bieten
Eine klare pädagogische Haltung ist nach Ansicht der GEW zudem eng mit Chancengleichheit verbunden: „Sie setzt sich für eine soziale Gerechtigkeit ein und zielt darauf ab, allen Kindern gleiche Bildungschancen zu bieten und Teilhabe zu ermöglichen.“
Siebernik warb für die Entwicklung einer gemeinsamen pädagogischen Haltung, insbesondere in multiprofessionellen Teams. Diese befördere die Zusammenarbeit von Lehrkräften, Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen. „Dieser Antrag hat mit Jeder und Jedem von euch zu tun“, betonte sie.