Wissenschaftsfreiheit
Die GEW steht an der Seite von Geschlechterforscher*innen
Angriffe auf Geschlechterforschung und Gender Studies richten sich gegen die Wissenschaftsfreiheit. Das ist der Tenor eines Aufrufs, den die Bildungsgewerkschaft GEW unterstützt.
Mit ihrer Ablehnung von Geschlechterforschung und Gender Studies greift die AfD nach Ansicht der Fachgesellschaft Geschlechterstudien auch die Freiheit von Forschung und Lehre an. Konkret bezieht sich die Fachgesellschaft darauf, dass die AfD-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin Alice Weidel beim Parteitag am 18. Januar 2025 ankündigte, eine Regierung unter ihrer Führung würde alle Einrichtungen der Gender Studies schließen: „Wir schmeißen alle diese Professoren raus.“
Schaden für die Demokratie
Die Fachgesellschaft betonte: „Jeder Eingriff in akademische Strukturen und die Freiheit der Forschung beschädigt nicht nur die wissenschaftlichen Institutionen und deren internationales Ansehen; es fügt auch der Demokratie als Ganzes erheblichen Schaden zu.” Die Freiheit der Wissenschaft sei untrennbar mit der Freiheit der Gesellschaft verbunden. „Jegliche Versuche, einzelne Forschende, Forschungsgruppen oder Fachrichtungen zu diskreditieren oder zu bedrohen, lehnen wir an aller Deutlichkeit ab.“
Der Geschäftsführende Vorstand der GEW unterstützt diese Stellungnahme.
„Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte müssen Angriffe auf Studiengänge, Forschungsrichtungen und einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in aller Deutlichkeit zurückgewiesen werden.” (Andreas Keller)
Der GEW-Hochschulexperte und stellvertretende Vorsitzende Andreas Keller sagte: „Heute ist es die Geschlechterforschung, morgen die Klimaforschung, Friedensforschung oder kritische Ansätze in den Sozial- und Erziehungswissenschaften. Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte müssen Angriffe auf Studiengänge, Forschungsrichtungen und einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in aller Deutlichkeit zurückgewiesen werden. Wehret den Anfängen.“
„Ohne die Kompetenzen, wie sie in Gender Studies vermittelt werden, wären Bildung, Erziehung und Wissenschaft um einiges ärmer und hilfloser.” (Frauke Gützkow)
„Geschlechterforschung stellt die Geschlechterhierarchie infrage. Das macht sie für manche unbequem. Ohne die Kompetenzen, wie sie in Gender Studies vermittelt werden, wären Bildung, Erziehung und Wissenschaft um einiges ärmer und hilfloser. Die GEW steht daher an der Seite von Wissenschaftler*innen, die sich für eine entsprechende Erweiterung des Blicks von Forschung und Lehre stark machen“, fügte Frauke Gützkow, GEW-Vorstandsmitglied für Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik hinzu.